Stjepan Bedić ging perönlich auf Spurensuche. Der Chef von ETF Airways dokumentierte am Bremer Flughafen mit einer Kamera Löcher im Zaun – durch genau die soll das Kaninchen im August 2021 erst aufs Gelände und dann ins rechte Triebwerk der Boeing 737-800 geraten sein. Für ETF war das extrem ärgerlich. Die junge kroatische Charterairline hatte die 9A-LAB erst im Mai 2021 – zeitgleich mit ihrem AOC – erhalten. Die Kosten, 500.000 Euro für Schäden am Flugzeug, 400.000 Euro für eine Mietmaschine und 100.000 Euro für weitere Aufwendungen, will Bedić dem Flughafen Bremen in Rechnung stellen.

Gericht soll entscheiden
Die Sache geht wohl (ohne das Kaninchen als einzigen Zeugen, das bei der Kollision sein Leben ließ) vor Gericht. Denn laut ETF weist der Flughafen alle Ansprüche zurück. "Der Flughafen geht offenbar davon aus, dass er nicht haftbar ist", schrieb Bedić auf LinkedIn. "Die werden sehr überrascht sein, wenn sie vor Gericht erfahren, was wir gegen sie in der Hand haben." Der Manager wirft dem Flughafen zudem Einschüchterungsversuche vor. Doch die liefen ins Leere, so Bedić: "Einem Team von Menschen, die den Großteil ihrer Kindheit in Luftschutzkellern verbracht haben, kann man keine Angst einjagen."