Wer in Russland in ein Flugzeug steigt, sollte eher nicht unter Flugangst leiden. Der russische Angriffskrieg in der Ukraine schneidet russische Fluggesellschaften durch Sanktionen seit 2022 von der Versorgung mit Ersatzteilen für Airbus- und Boeing-Flotten ab. Die Folgen werden besonders in A320neo- und A321neo-Flotten spürbar.
Nach einem Bericht der Zeitung "Kommersant" stehen aktuell 34 der 66 noch in Russland gemeldeten Flugzeuge dieses Typs am Boden. Einige A320neo und A321neo werden von den Betreibern demnach für die nächste Sommersaison geschont, "15 bis 20 Flugzeuge" werden möglicherweise aber "nie wieder fliegen".
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Problemfall Getriebefans
Eine laufende Rückrufaktion für GTF-Triebwerke des Herstellers Pratt & Whitney sorgt auch bei westlichen A320neo-Betreibern für Flottenstress – Ersatzteile sind teils nur unter monatelangen Lieferzeiten verfügbar. Nach Russland dürfen weder Pratt & Whitney noch CFM Ersatzteile für A320neo-Triebwerke exportieren.
Laut "Kommersant" zeichnen sich deswegen bereits ab 2026 "groß angelegte Stilllegungen" in diesen Teilflotten ab. A320neo und A321neo machen rund zehn Prozent der westlichen Flugzeugbestände in Russland aus.
Schlupflöcher im Sanktionsnetz
Nach Medienberichten hatte Russland zuletzt westliche Flugzeugteile in Milliardenwert über eine Strohfirma in Gabun an Sanktionen vorbei ins Land geholt. Die russische Luftverkehrsbehörde hat der Industrie zudem den Nachbau westlicher Ersatzteile erlaubt. Fluggesellschaften sollen zudem Wartungsintervalle gedehnt haben.
