Schon die zehn Jahre vor der aktuellen Krise flog Malaysia Airlines defizitär. Das bis heute nicht geklärte Verschwinden der Maschine mit Flugnummer MH370 und der Abschuss einer Boeing 777 auf Flug MH17 über der Ostukraine taten 2014 ihr Übriges, um die Situation Malaysia Airlines zu verschärfen. Damals stand die Regierung hilfreich zur Seite: Staatsfond Khazanah übernahm die Airline und peilte dabei eine Restrukurierung an, die innerhalb von drei Jahren zurück zu schwarzen Zahlen führen sollte – es blieb bei dem Plan.

Trübe Aussichten
In der Coronakrise schwindet der Wille der Regierung, die Airline trotz verfehlter Ziele in der Luft zu halten: Das Management solle keine Zuschüsse oder Bürgschaften erwarten, hieß es aus dem Finanzministerium. Auch Leasinggeber und Gläubiger zeigen sich wenig begeistert von der Vorstellung, Malaysia Airlines entgegenzukommen. Airlines wie Air France-KLM oder Japan Airlines, die vor der Krise an einer strategischen Partnerschaft interessiert waren, kämpfen nun selbst ums Überleben.
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Plan B: Firefly
Bewegen sich Gläubiger und Regierung nicht, muss Malaysia Airlines eigenen Angaben zufolge schließen. Doch die Nachrichtenagentur "Reuters" berichtet von einem "Plan B". In diesem Szenario würder der Staatsfonds Khazanah in Malaysia Airlines-Tochter Firefly investieren. Bisher verfügt die Airline über eine Flotte von zwölf Turboprops. Mit Airbus A220 oder Embraer E190 könnte Malaysia Airlines sich unter der Marke Firefly eine neue Flotte zu günstigeren Konditionen und mit einem abgespeckten, rentableren Betrieb wieder aufbauen.