Die Gewerkschaft "Syndicat national des pilotes de lignes" (SNPL) habe der Neugründung zugestimmt, meldete die französische Zeitung "Le Monde" am Montag. Nach einer Abstimmung unter den Gewerkschaftsmitgliedern, an der sich fast 83 Prozent der Mitglieder beteiligt hätten, liege die Zustimmung von 78,2 Prozent der teilnehmenden Wähler vor. Für das Air-France-Management gilt die Gründung von "Boost", so der Projektname, als entscheidend, um der wachsenden Konkurrenz durch Golf-Fluggesellschaften und Niedrigpreisairlines auf Langstrecken begegnen zu können. Außerdem könnte Air France defizitäre Konzernlinien zur neuen Tochter verlagern, die mit niedrigeren Kosten antreten soll.
Hierzu hatten mehrere Air-France-Gewerkschaften Bedenken angemeldet, da sie eine Kannibalisierung von Air France fürchteten. Daraufhin wurden bereits 500 zusätzliche Flugbegleiterstellen bei der Mutter Air France zugesagt. Ein neuer Tarifvertrag mit fünfjähriger Laufzeit begrenzt die Größe von Boost zudem zunächst auf zehn Langstrecken- und 18 Mittelstreckenflugzeuge. Die geplanten Flugzeugmuster sind noch nicht genauer bekannt. Ein weiteres Streitthema in der Belegschaft ist das deutlich stärkere Wachstum der niederländischen Konzernschwester KLM in Amsterdam gegenüber der Pariser Air France.