Neue Boeing 787-9 werden Flottenengpässe am Lufthansa-Drehkreuz Frankfurt erst nach den Sommerferien lindern. "Die erste 787 wird hoffentlich im September in Frankfurt aufsetzen", sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr laut "Handelsblatt" vergangene Woche auf einer Mitarbeiterveranstaltung am Flughafen München. Lufthansa fehlt weiterhin eine FAA-Zulassung für die Allegris Business-Class in neuen 787-9. Die US-Luftfahrtaufsicht legt höhere Maßstäbe an die Sitzverankerung im Kabinenboden an, die in Crashtests bestätigt werden müssen.
Weil eine Zulassung auch im September noch nicht vorliegen dürfte, will Lufthansa die 787 mit einigen gesperrten Business-Class-Reihen in Dienst stellen. Wie Spohr im Mai sagte, wird ein "größerer Teil" der Business-Class deswegen zunächst nicht buchbar sein. Die Flugzeuge werden aber für das Frankfurter Drehkreuz inzwischen so dringend gebraucht, dass Lufthansa die 787-9 trotz geblockter Premiumsitze direkt auf Langstrecke schickt. Bisher sollten die neuen 787-9 zunächst auf mittellangen Strecken ins System eingeführt werden.

Die Business-Class der neuen Allegris-Kabine ist bislang noch nicht FAA-zertifiziert. Deshalb verzögern sich 787-Auslieferungen.
15 LH-Dreamliner auf Halde
Lufthansa hatte im Mai mit "vier bis fünf" 787-9-Auslieferungen über den Sommer und weiteren vier bis fünf Maschinen bis Jahresende gerechnet. Laut Unternehmenskreisen rechnet Lufthansa inzwischen nur noch mit fünf oder sechs 787-9 im laufenden Jahr – will Auslieferungen und Crew-Trainings über den Winter aber beschleunigen.
Die Flugzeuge an sich sind fertig – 15 787-9 warten in Lufthansa-Farben in den USA auf die Überführung nach Frankfurt.