Zu wenig Geschäftsreisende, zu hohe Standortkosten: Innerdeutsche Linien rechnen sich für Lufthansa selbst in einer Mischkalkulation als Langstrecken-Zubringer immer weniger. Die Airline dünnt ihr Feedernetz aus. Im Sommer 2025 fällt die Linie Leipzig/Halle-München aus dem Programm. Lufthansa konzentriert den Zubringerverkehr aus Leipzig auf das Drehkreuz Frankfurt. Der Einzugsbereich um Paderborn/Lippstadt steht im Sommer 2025 hingegen ganz ohne Lufthansa-Flüge da.
Über die bereits besiegelte Einstellung der Linie Paderborn/Lippstadt-München berichtete zunächst "airliners.de". Gegenüber dem Portal begründete Lufthansa den Rückzug mit der schwachen Nachfrage von Geschäftsreisenden und der "massiven staatlichen Verteuerung des Fliegens in und ab Deutschland". Im aktuellen Winterflugplan fliegt Lufthansa Cityline München aus Paderborn noch bis zu zweimal täglich an.
Private Initiative als Ersatz?
Der Verlust der Drehkreuzanbindung trifft Paderborn hart. Lufthansa hat den Airport immerhin aber beizeiten über die Wegzugpläne informiert. Auf Initiative des Landrats Christoph Rüther konnte sich in Paderborn eine Initiative aus Privatpersonen und Unternehmern zur Gründung einer eigenen Flugbetriebsgesellschaft formieren, die im Sommer 2025 eine Anbindung nach München stellen soll. Der Flughafen sicherte dem Vorhaben vergangene Woche "vollste Unterstützung" zu.
Lufthansa klopft ihr Zubringersystem bereits seit einigen Monaten aus. Die Airline hat im laufenden Jahr die Linie Friedrichshafen-Frankfurt, die einzige Drehkreuzanbindung vom Bodensee, gekappt und die Zubringerströme aus Münster-Osnabrück auf den Hub München gebündelt.