Emirates führt virtuelle Fenster ein

Neue Suiten für die Boeing 777-300ER
Emirates führt virtuelle Fenster ein

Zuletzt aktualisiert am 14.11.2017

Die neuen Betten-Suiten der Ersten Klasse wurden auf der Dubai Air Show vorgestellt. Emirates entwickelte sie nach dem gestalterischen Vorbild der Mercedes S-Klasse. Neu sind Suitenwände, die bis zur Decke hochreichen und eine wirklich private Raumatmosphäre schaffen. In der Boeing 777-300ER sind drei Suiten pro Reihe eingebaut. Die äußeren Suiten haben natürliche Fenster, die durch in jeder Suite bereit liegende Ferngläser zum Blick nach außen einladen. Doch auch innen liegenden Suiten auf den Mittelsitzen haben nun "Fenster". Sie sind nur eine Attrappe, hinter der ein Monitor eingebaut ist, der per Glasfaser übertragene Bilder einer Außenkamera einspielt. Über berührungsempfindliche Tablett-Computer können die Fluggäste Temperatur, Licht und das Unterhaltungsprogramm mit 2500 Kanälen auf einem 32-Zoll-Großbildschirm steuern und sich Essen und Drinks bestellen, falls die eingebaute "Hausbar" sich bereits geleert haben sollte.

Einsatz der neuesten Kabinenkonfiguration

Die neueste Kabinenkonfiguration wird ab dem 1. Dezember auf Flügen zwischen Dubai und Genf sowie Brüssel eingesetzt. Das Konzept der virtuellen Fenster könnte in der Zukunft auch den Einbau von Passagiersitzen in aerodynamischen Flugzeugformen ermöglichen, in denen man keine echten Fenster einbauen kann, zum Beispiel in Nurflüglern.

Nurflügler gibt es bisher nur als Bomber und Drohnen, entwickelt werden aber auch schon militärische Transporterkonzepte mit dieser besonders widerstandsarmen Rumpfform. Für Passagierflugzeuge galt die konzeptbedingte "Fensterlosigkeit" bisher als wesentliches Hindernis. Das neue Emirates-Kabinenkonzept wurde durch Boeing, Rockwell Collins Interior Systems, Panasonic, das Jacques Pierre Jean Design Studio und die Boeing nahe stehende Kabinengestaltungsfirma Teague aus Seattle entwickelt. Auch die anderen Kabinenklassen wurden dabei modernisiert.