Strategiewechsel bei Etihad

Neuer Chef rückt vom Drehkreuzkonzept ab
Strategiewechsel bei Etihad

Zuletzt aktualisiert am 04.07.2018

Nach verheerenden Jahresverlusten in Höhe von fast 3,5 Milliarden Dollar will sich Etihad Airways unter neuer Führung in sieben Geschäftsbereiche aufspalten: Betrieb, Kaufmännischer Bereich, Wartung, Überholung, Personal, Finanzen, Unterstützung und Umbau. Fast die Hälfte der Führungspositionen wird mit Personal aus den Emiraten besetzt, teilte Etihad mit. Chef der Gruppe und Leiter von Etihad Airways wird Tony Douglas. Douglas kündigte an, stärker auf den Punkt-zu-Punkt-Verkehr nach Abu Dhabi setzen zu wollen. Hier seien neue Attraktionen für Besucher geschaffen worden, die nun neue Besuchermengen anziehen sollten, um den Tourismus nach Abu Dhabi zu fördern. Das Netzwerk der Airline Etihad Airays , die im Mittelpunkt aller Anstrengungen stehe, werde neu bewertet. Man werden die Ziele San Francisco und Edinburgh aufgeben und Barcelona neu ins Programm nehmen. Das Betriebsergebnis müsse sich verbessern.

"Wir sehen bereits positive Ergebnisse", sagte Douglas nach einer sechsmonatigen Bestandsaufnahme. Am Ende steht, Etihad auf eine sich langfristig selbst tragende Struktur auszurichten, um die ständigen Herausforderungen des sich andauernd verändernden Luftfahrtmarktes zu bestehen. Etihad ist nun so aufgestellt, dass sie weiterhin den Auftrag unseres Anteilseigners, das Wachstum und die Bedeutung von Abu Dhabi zu unterstützen, erfüllt."

Die bisherigen Pläne, die Flottengröße zu verdoppeln, um zu Emirates und Qatar Airways aufzuschließen, seien nicht mehr tragfähig, kündigte Douglas in einem Interview mit dem Fernsehsender Bloomberg an. Die Flotte solle künftig mit völlig neu konstruierten Großraum-Zweistrahlern bestückt werden, die bis zu 25 Prozent weniger verbrauchten, als nur leicht überarbeitete Vorgänger-Generationen. Deswegen habe man auch alle A340 ausgemustert. Außerdem kündigte Douglas die Einführung einer Premium Economy Class an. Das Angebot solle wesentlich stärker auf Wahlmöglichkeiten umgestellt werden, so dass jeder Passagiere ein maßgeschneidertes Angebot vorfinde. Langfristig denkbar sei auch ein Niedrigpreis-Angebot auf Langstrecken.