Als erstes Ziel sei der auf einem 200 Meter hoch gelegenen Plateau befindliche Flugplatz der 1969 errichteten Forschungsstation Marambio auf der Seymour-Insel für die neuen Liniendienste vorgesehen, teilte ein Vertreter des argentinischen Verteidigungsmininsteriums mit. Sie liegt etwa 3300 Kilometer südlich von Buenos Aires. Ab Sommer 2018 solle die der argentinischen Luftwaffe unterstehende Fluggesellschaft "Líneas Aéreas del Estado" - LADE touristische Linienflüge auf den südlichsten Kontinent aufnehmen. Von den rund 150 Übernachtungsplätzen der Station könnten etwa zehn Prozent an Touristen vermietet werden.

Die Vorbereitung einer zivilen Zulassung des Flughafens habe bereits im vergangenen Jahr begonnen. Geplant sei zuvor noch ein umfangreicher Ausbau der Navigationsanlagen. Dazu zählen neben dem bisherigen VOR ein ILS- beziehungsweise ein transponderbasiertes TLS-Instrumentenlandesystem, ein Mittelbereichsradar und ein Wetterradar.
LADE könnte für den etwa wöchentlich geplanten Antarktis-Linienverkehr auch noch neue Flugzeuge bestellen oder leasen. Gedacht wird bereits an ATR 72 und Bombardier Q400. Im Gespräch sind laut argentinischen Medienberichten aber auch die CASA 295 und die C-27 Spartan.

Durch den Aufbau des touristischen Verkehrs soll die wissenschaftliche Arbeit der Station nicht behindert werden. Außerdem will Argentinien die sehr strengen Umweltstandards der Antarktis auch für Touristen einhalten. So darf keinerlei Müll auf dem Kontinent zurückbleiben. Argentinien bildet bei LADE Piloten seiner Luftwaffe aus. Die Airline betreibt bereits die Twin Otter, SAAB 340 und Fokker F-28 auf einem flächendeckenden Regionalflugnetz in Argentinien.