"New Alitalia": Wie der Staat Alitalia zurechtstutzen will

„New Alitalia“
Wie der Staat Alitalia zurechtstutzen will

Veröffentlicht am 09.05.2020
Wie der Staat Alitalia zurechtstutzen will
Foto: Patrick Zwerger

"New Alitalia", so der Arbeitstitel, soll Flugbetrieb und Wartung umfassen. Ihre Flotte soll aus 80 Kurz-, Mittel- und Langstreckenflugzeugen bestehen. "Alitalia Cityliner" soll mit zwölf Flugzeugen die regionalen Strecken abdecken. Das Cargo-Geschäft soll gestärkt werden. Allein die Verkleinerung der Flotte von derzeit 113 auf 92 Flugzeuge bedeutet, dass die neuen Airlines 1.000 bis 1.500 Piloten und Flugbegleiter weniger brauchen werden. Wie die Zeitung "Il Messaggero" berichtet, soll der Bodenbetrieb komplett ausgegliedert werden – das betrifft weitere rund 3.000 Mitarbeiter.

Attraktiver für Partner?

In dieser Gestalt kommt die neue Alitalia dem Bild sehr nahe, das private Interessenten wie die Lufthansa und Delta Air Lines lange als Bedingung für einen Einstieg in das Unternehmen gefordert hatten. Beide kämpfen nun wie andere Airlines weltweit im Zuge der Covid-19-Krise darum, ihr eigenes Geschäft in der Luft zu halten. Dennoch soll die "New Alitalia" sich dringend darum bemühen, einen oder mehrere Partner an Bord zu holen. Bereits im Juni soll der Betrieb langsam anlaufen, dann zunächst mit einer Flotte von 20 Langstrecken- , 60 Kurz- und Mittelstrecken- sowie zwölf Regionalflugzeugen.

Langstrecke im Fokus

Wie der "Corriere della Sera" berichtet, sollen insbesondere die profitabelsten Langstrecken nach Nord- und Südamerika gestärkt werden. Demnach will die neue Alitalia ab Juni zunächst von Rom aus New York, Boston, Los Angeles, Buenos Aires, São Paulo und Tokio anfliegen. Zumindest Buenos Aires darf jedoch mit einem Fragezeichen versehen werden, da die argentinische Regierung im Kampf gegen die Ausbreitung der Covid-19-Pandemie eine Vermarktung von Flugtickets bis September untersagt hat.