LOT-Chef Michał Fijoł bestellte am Montag auf der Pariser Luftfahrtmesse 40 Airbus A220. Die ersten Auslieferungen, A220-300, sind ab Sommer 2027 geplant. Fijoł sagte, LOT habe sich trotz zweier, sehr konkurrenzfähiger Wettbewerber für das europäische Produkt entschieden. Die drei Gründe seien 1. Wachstumspläne, für die man mehr Flugzeuge zu mehr Zielen fliegen lassen wolle, um mehr Passagiere zu befördern. 2. Die Qualitätsanmutung und der Passagierkomfort, auch hinsichtlich der Stauräume für Gepäck und Fracht. 3. Umweltschutzaspekte und Treibstoffverbrauch.
Bislang hatte Embraer mit der erneuerten E2 als aussichtsreichster Kandidat gegolten, um die alternde Embraer-Flotte von LOT, insgesamt 45 Flugzeuge, zu ersetzen. Brasilien und Embraer sollen umfangreiche Kompensationsgeschäfte angeboten haben. Die Vertragsunterzeichnung am Öffnungstag der Pariser Luftfahrtmesse fand mit Politik-Prominenz aus Polen, Kanada und Frankreich statt, darunter Verkehrs- bzw. Infrastrukturminister und Botschafter, außerdem der Gouverneur der kanadischen Provinz Quebec, in der die A220, einst Bombardier CSeries, beheimatet ist. Auch Airbus-Konzernchef Faury, und Verkehrsflugzeugchef Scherer waren zugegen. Der Kauf wird auch als Signal gedeutet, dass sich Polen politisch weiter an die EU und insbesondere Frankreich annähern will.
Nach der Eröffnung des neuen polnischen Zentralflughafens 2032 will LOT nochmals bis zu 44 Flugzeuge der A220-Familie bestellen. Damit könnte der Auftrag auf insgesamt 84 Flugzeuge steigen. Ein Auftragswert wurde nicht genannt.