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DLR testet Batteriefahrzeuge am Flughafen Stuttgart

Praxistest in 28 Monaten
DLR testet Batteriefahrzeuge am Flughafen Stuttgart

Das DLR hat auf dem Vorfeld des Flughafens Stuttgart im Rahmen des Forschungsprojekts "efleet" sechs Elektrofahrzeuge mit Akkumulatoren im harten Alltagsbetrieb getestet und mit herkömmlichen Dieselfahrzeugen verglichen. Nun liegt das Ergebnis der Studie vor.

DLR testet Batteriefahrzeuge am Flughafen Stuttgart

Das Forschungsprojekt "efleet" war Teil einer vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie geförderten baden-württembergischen Initiative. Die dreijährige Erprobungsphase der elektrischen Vorfeldflotte endete Ende Juni 2016. Forscher der DLR-Institute für Technische Thermodynamik und für Fahrzeugkonzepte statteten sechs elektrisch betriebene Prototypen mit Messtechnik aus. Darunter waren zwei Schleppfahrzeuge für Gepäckanhänger, ein Frachtschlepper, ein Passagierbus sowie ein Gepäckband und ein Flugzeugschlepper. Über einen Zeitraum von 28 Monaten wurden die spezifischen Fahrprofile und Energieverbräuche der Vorfeldfahrzeuge erfasst.

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"Unsere Aufgabe war es, herauszufinden, wie sich die batterie- gegenüber den dieselbetriebenen Fahrzeugen im Alltagseinsatz schlagen", sagte DLR-Wissenschaftler Gerhard Schuller, der das Projekt betreut hat. Ein Gepäckschlepper am Flughafen Stuttgart fährt pro Tag bis zu 120 Kilometer weit, ein Flugzeugschlepper rund 40 Kilometer weit. Während des Projekts legten die Testfahrzeuge insgesamt 100.000 Kilometer elektrisch zurück.

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Ergebnis des efleet-Projekts: Die batteriebetriebenen Elektrofahrzeuge funktionierten im Alltag sehr gut, hatten keine Probleme die Anforderungen zu erfüllen und waren bei den Fahrern oft beliebter als die konventionell betriebenen Modelle. "Umgerechnet konnte pro Auftrag rund 65 Prozent der Energie eingespart werden", bilanziert DLR-Forscher Schuller, "vor allem weil elektrische Antriebe wesentlich effizienter arbeiten und zudem Energie bei Bremsvorgängen rekuperiert, sprich zurückgewonnen und wieder in die Batterie eingespeist werden konnte." Da es in Stuttgart nachts keinen Flugbetrieb gibt, reicht die Zeit mehr als aus, um die Fahrzeugbatterien für den nächsten Tag wieder vollzuladen.

Optimierungspotenzial sehen die DLR-Forscher bei der eingesetzten Batterietechnologie: Gegenüber den in den meisten Fahrzeugen verbauten Blei-Säure-Batterien bieten Lithium-Ionen-Batterien den Vorteil, dass Gewicht und Wartungsaufwand geringer sind. Hier lohne es sich für die Hersteller dieser Spezialfahrzeuge, den Umstieg auf diese Batterieart zu verfolgen. Nach den Forschungsergebnissen will der Stuttgarter Flughafen, sechstgrößter Flughafen Deutschlands mit jährlich über zehn Millionen Passagieren, bis 2017 den gesamten Passagier- und Gepäcktransport auf dem Vorfeld auf Elektrofahrzeuge umstellen.

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