Am Montagvormittag startete gegen 11.40 Uhr als erster Eurowings-Langstreckenflug in Köln/Bonn der Airbus A330-200, D-AXGA, nach Varadero auf Kuba. Auch Punta Cana und Puerto Plata in der Dominikanischen Republik, Phuket und Bangkok in Thailand sowie Dubai gehören zum neuen Eurowings-Langstreckenprogramm in diesem Winterflugplan, sobald ab Dezember ein zweites Langstreckenflugzeug in Dienst geht. Mit dem Sommerflugplan 2016 folgen noch Muscat, Mauritius und Teheran und ab Mai 2016, mit dem vierten Flugzeug, Boston, Miami und Las Vegas in den USA. Sieben Flugzeuge sind bislang für die Langstreckenflotte fest geplant. Sie werden bis 2017 in Dienst gestellt. Für den jetzigen Winter und die folgenden beiden Winterflugpläne wird außerdem auch eine gemietete Boeing 767 von TUI für Eurowings befristet im Einsatz stehen.
Eurowings bedient alle anderen Langstrecken mit geleasten Airbus A330-200, die in drei Kabinenbereichen 310 Passagieren Platz bieten und von Sun Express Deutschland betrieben werden. 243 Economy-Sitze im Hauptabteil (Sitzabstand 76 Zentimeter) sind als "Basis Economy", allerdings mit HD-Sitzmonitor und USB-Buchse, auf preissensible Privatkunden ausgelegt. Gegen Aufpreis stehen davor 46 "More Comfort"-Sitze mit erhöhtem Abstand von 86 Zentimetern bereit. Und schließlich stehen im Bug 21 Sitze der "Best"-Klasse (Sitzabstand 76 Zentimeter), die baulich der neuen Lufthansa Premium Economy Class entsprechen. Hier sind warmes Essen, Getränke und Loungezugang inkludiert. Der Komfort in den anderen Klassen läßt sich nach eigenem Geschmack durch die kostenpflichtige Zubuchung vieler Serviceelemente, darunter Internet an Bord und Filmpakete, aufwerten oder ohne jegliche Extras auf besonders niedrigen Preisen halten. So bietet Eurowings ihre Flüge nach Dubai für einen Einführungstarif von nur 99,99 Euro in der Basisklasse an.
Das neue Eurowings-Langstreckenkonzept richtet sich an die seitens Lufthansa als großer Wachstumsmarkt erkannte Kundengruppe Privatreisender. Diese Kunden zögen Punkt-zu-Punkt-Flüge den Drehkreuzverbindungen vor und legten Wert auf sehr günstige Einstiegspreise, wie Karl Ulrich Garnadt, Mitglied des Konzernvorstandes der Deutschen Lufthansa AG und Vorsitzender des Lufthansa Passagevorstandes, in Köln/Bonn erläuterte. Lufthansa wolle mit der Niedrigpreis-Premiere auf Langstrecken wieder Innovationstreiber werden und noch schneller auf Marktveränderungen reagieren.
Die neue Langstreckentochter soll, ohne Abstriche bei der Sicherheit, bis zu 50 Prozent billiger arbeiten als die Mutter Lufthansa. Dazu gehören eine sehr schlanke Verwaltung, schwerpunktmäßiger Direktvertrieb über das Internet, geleaste Flugzeuge, eine erhöhte Passagierzahl an Bord, niedriger bezahltes Personal als bei Lufthansa, eine höhere Einsatzproduktivität und eine Netzstruktur mit besonders nachfragestarken Routen. Als zweiten deutschen Langstrecken-Startflughafen hat Eurowings bereits Berlin ins Auge gefasst.