Reduzierung des Kohlendioxid-Ausstoßes
ICAO-Mitglieder einigen sich auf Klimaabkommen

Die Luftfahrtindustrie soll sich stärker am Klimaschutz beteiligen. Das haben die Mitgliedsstaaten der internationalen Zivilluftfahrtorganisation ICAO beschlossen.

ICAO-Mitglieder einigen sich auf Klimaabkommen

Im Vorfeld der UN-Klimakonferenz in Marrakesch haben sich die Mitgliedsstaaten der UN-Sonderorganisation ICAO am Donnerstag darauf geeinigt, dass der Luftfahrt beim Klimaschutz eine stärkere Verantwortung auferlegt werden soll. Vereinbart wurde eine Deckelung der Treibhausgas-Emissionen der Luftfahrtbranche ab dem Jahr 2021 - zunächst allerdings auf freiwilliger Basis.

Airlines sollen demnach künftig Lizenzen für den Ausstoß von Kohlendioxid vorweisen müssen. Dadurch soll ein klimaneutrales Wachstum ermöglicht werden. Basiswert des CO2-Ausstoßes ist der Durchschnitt der Jahr 2019 und 2020. Die Implementierung des so genannten Carbon Offsetting and Reduction Scheme for International Aviation (CORSIA) soll von 2021 bis 2026 auf freiwilliger Basis starten. Nach Angaben der EU-Kommission nehmen 65 Staaten, inklusive aller EU-Länder, an dieser ersten Phase teil.

Ab 2027 soll CORSIA für alle ICAO-Mitgliedsstaaten gelten, mit Ausnahme von Least Developed Countries (am wenigsten entwickelte Länder), kleinen Inselstaaten in der Entwicklung, Entwicklungsländern ohne Meereszugang und Staaten mit einem sehr niedrigen Niveau internationaler Luftfahrt-Aktivität.

Die ICAO, die 191 Mitgliedsstaaten zählt, nennt die Einigung nach jahrelangen Verhandlungen einen "historischen Schritt". "Wir haben bei diesem Thema nun eine praktische Vereinbarung und einen Konsens mit dem Rückhalt unserer Mitgliedsstaaten, der Industrie und der Zivilgesellschaft", sagte der ICAO-Ratspräsident Olumuyiwa Benard Aliu. Die Luftfahrt ist damit die erste Branche, der Klimaschutzvorgaben auferlegt werden.

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