Rollweg "Charlie" soll nach Osten verlängert werden
BER-Ausbau: LHT und Bombardier sollen umziehen

Am Flughafen BER soll der zweite Parallelrollweg "Charlie" der nördlichen Start- und Landebahn für 30 Millionen Euro nach Osten verlängert werden. Damit müssten die Wartungshallen von Bombardier und Lufthansa Technik auf dem alten ILA-Gelände weichen.

BER-Ausbau: LHT und Bombardier sollen umziehen
Das Schönefelder Werftgelände in Diepensee soll der Verlängerung des Rollwegs "Charlie" (rechter Bildrand) am Flughafen BER zum Opfer fallen. Foto und Copyright: Flughafen Berlin-Brandenburg GmbH

Neben der derzeit sanierten BER-Nordbahn solle künftig auch deren südlicher, zweiter Parallelrollweg "Charlie" modernisiert und erweitert werden, meldete der Rundfunk Berlin Brandenburg (RBB). Damit müssten die Wartungshallen von Bombardier und Lufthansa Technik in Schönefeld abgerissen "und verlagert" werden, vor denen Rollweg "Charlie" bisher westlich endet.

Die neue Planung habe Brandenburgs Flughafen-Koordinator Rainer Bretschneider am Montag im Brandenburger Landtag in Potsdam vorgestellt. Die Erweiterung werde 30 Millionen Euro kosten und solle 700 qualifizierte Arbeitsplätze am Standort BER halten, die sonst an andere Standorte verlagert werden müssten. Bretschneider habe erklärt, der weitere Ausbau des zweiten Parallelrollwegs sei nötig, um bei "Havarien" ausweichen zu können. Bretschneider habe sich gewünscht, dass die alte Flughafen-Geschäftsführung unter Hartmut Mehdorn den Ausbau schon bei der Planung der Nordbahn-Sanierung berücksichtigt hätte. Aber die Wahrheit sei nur stückweise ans Licht gekommen, habe Bretschneider laut RBB geklagt.

Der BER-Flughafen-Aufsichtsrat hatte erst in der letzten Woche eingeräumt, dass neben dem Flughafen BER auch der Flughafen Schönefeld (alt) für mindestens fünf Jahre ergänzend in Betrieb bleiben müsse, da BER nach Fertigstellung das mittlerweile stark gewachsene Luftverkehrsaufkommen Berlins nicht mehr alleine bewältigen kann. Damit wird das bisherige "One-Roof-Konzept" hinfällig, bei dem alle Berliner Passagiere unter einem Dach in BER abgefertigt werden sollten.

Wegen der nun erforderlichen Offenhaltung von Schönefeld (alt) kann der Bund außerdem nicht mehr, wie bislang geplant, auf dem dortigen Gelände sein neues Regierungsterminal bauen und Tegel (Nord) aufgeben. Stattdessen will der Bund nun in Schönefeld (alt) weiter westlich ein Interims-Regierungsterminal errichten, das langfristig zur Abfertigung von Business Jets dienen soll.

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