Der Flughafen München bestätigte den Vorfall auf Anfrage der FLUG REVUE am Mittwoch. Am Dienstagmorgen habe „das südliche Pistensystem“, also die südliche Start und Landebahn 26L und deren Rollwege, gegen 6.15 Uhr vorübergehend gesperrt werden müssen, nachdem Reifenteile auf der Startbahn entdeckt worden waren. Kurz zuvor waren auf dieser Startbahn um 6.10 Uhr und 6.12 Uhr zwei Flüge der Condor und der TUIfly nach Mallorca und Korfu gestartet.
Reifen geplatzt
Wie sich bei der näheren Prüfung herausstellte, lagen auf einem Rollweg zur Südbahn zwei kleinere, etwa faustgroße, Betonstücke, die sich von einer sogenannten Schlitzrinne gelöst hatten, so der Flughafen. Die Reifen der Boeing 757 der Condor seien wahrscheinlich auf dem Weg zur Bahn beim Überrollen dieser scharfkantigen Betonteile vorgeschädigt worden und dann beim Startvorgang geplatzt.
Auch 737 mit Reifenschaden
Die zuerst gestartete Boeing 757-300 hatte per Funk nach dem Start Reifenschäden gemeldet, was die sofortige Schließung und Nachkontrolle der Piste auslöste. Der Flug wurde bei seiner problemlosen Landung in Mallorca zur Sicherheit von der Feuerwehr empfangen. Zwei äußere Reifen am linken Hauptfahrwerk waren geplatzt. Das andere gestartete Flugzeug, die Boeing 737-800, D-ATUK von TUIfly, meldete nach dem Start ebenfalls mögliche Reifenschäden, landete aber wohlbehalten auf Korfus Landebahn 35. Im Gegensatz zur Condor, die schon am Dienstagnachmittag wieder repariert starten konnte, musste sie in Korfu etwas länger auf Ersatzreifen warten.
Nachdem die Startbahn gereinigt und die Schlitzrinne auf dem betreffenden Rollweg repariert worden ist, konnte die Sperrung der Bahn um 7.40 Uhr wieder aufgehoben werden.
UPDATE:
Der Flughafen untersucht nun die Ursache des Rollwegschadens. Als wahrscheinlichste Schadensursache galt zunächst die Materialmischung des Betons. Dagegen scheint die vergangene, extreme Hochsommerhitze nicht der ausschlaggebende Grund gewesen zu sein, so die erste Hypothese. Die endgültige Klärung brauche aber noch einige Zeit.