Trotz der Sanktionen gegen Russland betreibt die nationale Airline des Landes weiterhin westliche Muster. Der Unterhalt der Jets bei Aeroflot wird jedoch zunehmend schwerer. Daher sollen Frachter aushelfen: Die Wolga-Dnepr-Gruppe gibt acht ihrer Cargo-Maschinen an die Fluglinie ab. Darunter befinden sich sechs Boeing 737–800BCF und zwei 747-400. Nach Angaben der russischen Wirtschaftszeitung Kommersant gehören die Jets nun einem Unternehmen namens NLK Finance und gehen im Rahmen eines Finanzierungsleasings an die Aeroflot-Gruppe. Der Wert der Transaktion beläuft sich auf rund 130 Millionen Dollar. Die Abwicklung mit dem bisherigen Eigentümer, der irischen Firma AerCap, sei abgeschlossen.
Den Flugzeugen steht dann die Ausschlachtung bevor, um den Ersatzteilpool aufzufüllen. Aeroflot betreibt die 737 nämlich in der Passagierversion, mit aktuell 33 Exemplaren. Hinzu kommt die Tochter Pobeda mit weiteren 41 Einheiten. Letztere soll die Frachter erhalten, die zuvor die Gesellschaft Aviatrans Cargo Airlines innerhalb des Wolga-Dnepr-Konglomerates betrieben hatte.
Zukunft der Jumbos ungewiss
Der Betrieb endete jedoch im Februar 2022 eingestellt. Seitdem waren die Boeing-Twins in Moskau-Wnukowo geparkt. Damit werden jetzt erstmals in Russland Cargo-Flugzeuge zu Gunsten von Passagiermaschinen kannibalisiert. Was es sich jedoch mit den beiden Boeing 747 auf sich hat, ist noch unklar. Die sollen an die ebenfalls zur Aeroflot gehörende Rossiya Airlines gehen. Diese verfügt bereits über fünf Jumbos, von denen allerdings wohl nur aktuell einer einsatzfähig ist.