Wing Aviation LLC, eine Tochter der Google-Holding Alphabet, erhielt die erste kommerzielle Betriebslizenz (AOC) in den USA durch die Luftfahrtbehörde FAA. Damit darf Wing als kommerzielle Airline mit seinen unbemannten Lieferdrohnen in den USA fliegen. Wing hatte bereits Testflüge in Australien und Finnland durchgeführt. 70.000 Testflüge und 3000 „Lieferungen“ wurden dabei bisher geprobt.
Die elektrischen Drohnen mit einer Spannweite von unter 1,5 Metern und einer Masse von fünf Kilogramm können Lasten bis zu 1,5 Kilogramm tragen. Die Drohne liefert zuvor per Mobiltelefon bestellte Waren und steuert den Zielort per GPS und einer Schwarzweiß-Bordkamera autonom an. Die grob gerasterten Kamerabilder werden nur zur Steuerung verwendet und lassen sich nicht übertragen oder für andere Zwecke nutzen. Am Ziel verharrt die Drohne in rund sieben Metern Höhe, sucht einen geeigneten Absetzort und lässt die Fracht an einer kleinen Seilwinde sanft auf den Boden ab.
Laut Wing sind die Drohnen Tag und Nacht und bei Regen und Sturm sicher einsatzfähig und verfügen über Reserversysteme, darunter für die Navigation. Als typische Reiseflughöhe wird der untere Luftraum unter 122 Metern Höhe genutzt. Nach dem Einsatz kehrt die Drohne selbständig zu ihrer Basis zurück und landet auf einem Ladegerät. Die typische Flugdauer zum Ziel liegt bei unter zehn Minuten.
Die senkrechtstartfähige Drohne verfügt über zwölf elektrische Hubmotoren, zwei Propeller für den Reiseflug und über einen Hilfsflügel für höhere Reichweite im Reiseflug. Laut Wing gehen die Geräusche der Drohne im normalen Vorortlärm unter. Allerdings wolle man das auffällige hohe Antriebsgeräusch noch durch eine Veränderung der Propellerformgebung vermindern.
Als erste Wing-Einsatzgebiete sind für die nächsten drei Jahre die Gemeinden Blacksburg und Christiansburg in Virginia ausgewählt worden.