Ryanair muss im Herbst und Winter Basen schließen und Personal abbauen

Schrumpfkurs wegen MAX-Verspätungen und Brexit
Ryanair kündigt Personalabbau an

Veröffentlicht am 30.07.2019
Ryanair kündigt Personalabbau an

Ryanair-Vorstandschef Michael O'Leary sagte am Dienstag in einer Videobotschaft an die Ryanair-Belegschaft, die Lage erfordere eine schnelle Reaktion des Unternehmens. Der Quartalsgewinn sei gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 21 Prozent gesunken. Jenes Vorjahr habe bereits 20 Prozent unter den vorherigen Quartalen gelegen. Die Kerosinkosten für Ryanair hätten sich gegenüber den Vorjahren um 450 Millionen Euro verteuert.

Nach den Problemen mit Lieferungen der Boeing 737 MAX, statt geplanter 58 könnten im Sommer 2020 „bestenfalls“ 30 übernommen werden, so der Vorstandschef, drohe nun im Oktober ein harter Brexit. Dieser könne innerhalb von zwölf Wochen erhebliche Folgen, vor allem für die britischen und irischen Basen von Ryanair haben.

Deswegen müssen das Unternehmen seine Größe verkleinern und schon im Herbst 2019 Basen schließen oder verkleinern und Personal abbauen. Dies werde in mehreren Schüben passieren und sei unvermeidlich, obwohl die Mitarbeiter in schwierigen Zeiten gute Arbeit geleistet hätten. Ryanair benötige im Sommer 2020 etwa 600 Piloten und Kabinenmitarbeiter weniger, als bisher geplant. Hinzu komme, dass es weitere 500 überzählige Piloten und 400 Kabinenmitarbeiter gebe, da die Unternehmensangehörigen seit Anfang 2019 nicht mehr in der früher üblichen Zahl ausscheiden würden. Die Kündigungen seien auf nahezu null gesunken.

Neue Rahmenangaben könnten erst Ende August mitgeteilt werden. Bis dahin verhandele Ryanair mit den Flughäfen und ihren Gewerkschaftspartnern, so O'Leary. Er entschuldige sich bei den Mitarbeitern, aber schnelles Handeln sei geboten.

UPDATE:
Die deutsche Ryanair-Pressestelle teilte gegenüber der FLUG REVUE am Mittwoch mit, dass das Unternehmen von zirka 900 Mitarbeitern ausgehe, die von potenziellen Stellenstreichungen betroffen sein könnten.