Am 2. September planen die Flughafengesellschaft FBB und die Gemeinde Schönefeld eine Abschiedsfeier für das alte Terminal in Schönefeld (nun BER Terminal 5). Details sollen noch bekannt gegeben werden. Dann endet der Betrieb in den bereits entkernten Passagieranlagen auf der Nordseite des BER, auf Flächen, die mittelfristig für ein neues Gelände der Flugbereitschaft der Bundeswehr mit Hangars und Regierungsterminal genutzt werden sollen.
Wie schon beim Abschied von Tempelhof und Tegel wird zum Ende des Betriebes ein Sonderflug angeboten. Die Kelsterbacher Firma Niki Aviation & Holidays von Niklas Lemke (Buchungen unter: https://aviationbyniki.com/) offeriert einen halbstündigen Flug über Berlin mit einem Airbus A320-200 von Eurowings. Er soll um 17.50 Uhr starten und um 18.35 Uhr am BER-Terminal 1 oder 2 landen. Die Tickets kosten zwischen 119 und 199 Euro.
Die "Neue Passagier-Abfertigung" in Schönefeld war einst der wichtigste Verkehrsflughafen der DDR. Das Gebäude von der Größe eines Regionalflughafens bildete den Mittelpunkt des weltweiten Liniennetzes der früheren DDR-Airline Interflug und war auch Zielflughafen zahlreicher östlicher, aber auch einiger westlicher Airlines, wie Austrian. Auch unter westlichen Spottern war Schönefeld wegen seiner Besucherterrasse beliebt, von der man sonst exotische Flugzeugmuster, wie Tu-134, Tu-154, Il-62 und Il-18 aus nächster Nähe beobachten – und hören konnte.
Für westliche Transitpassagiere, die besonders willkommene Devisenbringer waren, eröffnete die DDR 1986 eine für andere Fluggäste gesperrte Terminalerweiterung, auf der rechten Seite im Bild.
Nach der deutschen Einheit und dem wirtschaftlichen Aus von Interflug wurden die Schönefelder Gebäude für vor allem für Ferienflüge und von Niedrigpreisfluggesellschaften genutzt. Erst mit der Eröffnung des BER und dem dortigen Terminal 2 entfiel diese Rolle. Während der Corona-Flaute war der nun "BER Terminal 5" genannte Altbau bereits für den Flugbetrieb still gelegt und als Corona-Testzentrum genutzt worden. Ende 2022 beschloss der Flughafen-Aufsichtsrat, die Anlagen nicht wieder in Betrieb zu nehmen.
Mittelfristig will die Bundeswehr das Gelände der Schönefelder Anlagen für die endgültige Unterbringung der Regierungsflugzeuge ihrer Flugbereitschaft nutzen und neu bebauen. Dazu werden derzeit die Pläne erstellt.
