Trotz abgelaufener Bieterfrist ist Alitalia noch nicht verkauft worden

Staatsbahn sucht Partnerinvestoren
Alitalia-Verkauf verspätet sich

Veröffentlicht am 03.04.2019
Alitalia-Verkauf verspätet sich

Die italienische Eisenbahn, Ferrovie dello Stato (FS), hat bei der zuständigen Regierungskommission eine Fristverlängerung gefordert, um neue Partner zur Übernahme von Alitalia zu suchen, meldete die italienische Nachrichtenseite „Sole 24 Ore“. Bis Ende März hätten alle Angebote eingereicht werden müssen.

Die Eisenbahn will 30 Prozent der Anteile an der defizitären Fluggesellschaft übernehmen. Als weiterer Interessent gilt US-Branchenriese Delta Air Lines, dem Übernahmeinteressen an 15 Prozent der Anteile nachgesagt werden. Delta soll besonders am Langstreckengeschäft der Italiener Interesse haben. Dagegen war die britische Niedrigpreisairline easyJet Mitte März aus dem Kreis der Interessenten ausgestiegen.

Weitere 15 Prozent will der italienische Staat übernehmen, womit noch immer für die restlichen 40 Prozent der Anteile Investoren gesucht werden. Als verbliebener Interessent gilt die italienische Holding Atlantia, die der Unternehmerfamilie Benetton gehört.

Die italienischen Gewerkschaften fürchten einen starken Stellenabbau im Fall eines Verkaufs. So soll Delta Air Lines bereits den Abbau von 3000 der 12.000 verbliebenen Stellen ins Gespräch gebracht haben, um das seit langem finanziell notleidende Traditionsunternehmen zu sanieren. Ein letzter Rettungskredit der Regierung in Milliardenhöhe soll nur noch bis Juni reichen.