Eine gemeinsame Basis im europäischen Verband sei nicht mehr gegeben, ließ der neue Vorstandsvorsitzende von airberlin, Stefan Pichler, am Dienstag erklären. airberlin habe deshalb am Dienstag ihre Mitgliedschaft in der Association of European Airlines (AEA) gekündigt. Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft reagiere damit auf "offensichtlich zu Tage tretende Diskrepanzen in der gemeinsamen Interessensvertretung" der großen europäischen Fluggesellschaften, so das Unternehmen.
"Wir sehen keine Zukunft in einer protektionistischen Luftverkehrspolitik in Europa. Im Gegenteil: Die Liberalisierung zwischenstaatlicher Abkommen wird eine weitere Konsolidierung sowie neue, innovative Geschäftsmodelle fördern, und somit allen Fluggästen zu Gute kommen. Mit ihrer aktuellen Ausrichtung und Interessensvertretung kommt die AEA diesen Ideen nicht nach, sondern lässt sich von Fluggesellschaften treiben, die eine neue Mauer um Europa bauen wollen", sagte airberlin CEO Stefan Pichler.
"Ich bin fest davon überzeugt, dass neue Investitionen in die europäische Luftverkehrswirtschaft - zum Beispiel aus anderen Regionen der Welt - nicht nur viele Arbeitsplätze erhalten werden, sondern auch neue schaffen. Mehr Wettbewerb wird Fluggästen mehr Auswahl und attraktivere Serviceleistungen bieten und langfristig ein Wachstum und zusätzliche Verkehrsanbindungen fördern", so Pichler weiter. airberlin werde sich weiterhin auf europäischer Ebene in der Luftverkehrspolitik engagieren und nun mit eigenen Initiativen in Brüssel aktiv werden.
Die AEA hat bisher 29 Mitglieder, die jährlich 415 Mio. Passagiere befördern und 5,4 Mio. Tonnen Fracht umschlagen. Die vereinigte Flotte von 2500 Flugzeugen steuert 635 Ziele in 160 Staaten mit 11600 Flügen pro Tag an. Die Mitgliedsairlines haben zusammen rund 365000 Arbeitsplätze und machen rund 100 Mrd. Euro Umsatz im Jahr.