Im Rahmen der Eröffnung des International Suppliers Centers (ISC) auf der ILA 2016 präsentierte Arndt Schoenemann, Vizepräsident des Bundesverbandes der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI), eine Studie zur deutschen Luftfahrtzulieferindustrie. Unter dem Namen Supply Chain Excellence (SCE-) wurden mehr als 450 deutsche Luftfahrtzuliefererbetriebe befragt. Das Ergebnis ist, dass die Mehrzahl der Betriebe auf diesem Sektor kleine und mittlere Unternehmen sind, die sich nicht allein auf die Aerospace-Branche konzentrieren. Sie führen ein diversifiziertes Geschäft auch mit dem Automobil- und Maschinenbau. Die Internationalisierung, neue Geschäftsmodelle und Kooperationen sehen sie als Hauptaufgaben der kommenden fünf Jahre an. Risk-Sharing-Entwicklungen mit internationalen Partnern sind dabei nicht sehr beliebt.
Bernd Papenstein vom PwC Deutschland, einer Wirtschaftsprüfungs- und beratungsgesellschaft, stellte eine Studie zur finanziellen Situation der Zulieferbetriebe vor. Diese wurde im Auftrag des Wirtschaftsministeriums durchgeführt. Kernaussage war ein von den Beftragten beobachtetes Unverständnis in der Finanzindustrie für die Eigenheiten in der Luftfahrtindustrie - wie beispielsweise die Langfristigkeit von Programmen. Auf der anderen Seite wurden aber auch mangelnde Kenntnis finanzieller Instrumente bei den Unternehmen festgestellt. Einig waren sich beide Seiten beim Beklagen des hohen Regulierungsgrades und der vielen bürokratischen Hürden in der Luftfahrtindustrie.