Über die Todesursache machte Southwest keine weiteren Angaben. Stattdessen widmete die weltgrößte Billigairline ihrem Gründungsvater einen bewegenden Nachruf, in dem sie ihn als "Pionier, Kämpfer und Innovator" würdigte. Seine Vision, Flüge zu besonders günstigen Preisen anzubieten, habe die kommerzielle Luftfahrt revolutioniert und den Himmel demokratisiert. "Wir vermissen Dich jetzt schon, Herbie!", so die Airline weiter.
Der Jurist Herb Kelleher rief Southwest Airlines 1967 gemeinsam mit seinem bereits 2014 verstorbenen Partner Rollin W. King ins Leben. In den ersten vier Jahren seines Bestehens musste sich das Unternehmen massiven rechtlichen Angriffen der etablierten Konkurrenz erwehren. Erst 1971 gab der Oberste Gerichtshof der USA Kelleher und King grünes Licht und die erste Southwest-Maschine konnte abheben.
Southwest startete mit rein innertexanischen Flügen zwischen Dallas, Houston und San Antonio. Die horrenden Gerichtskosten hatten der Airline jedoch schon vor den ersten Flügen finanziell fast das Genick gebrochen. Mit hohem persönlichen Einsatz und der Konzentration auf einen maximal effizienten Flugbetrieb gelang es Southwest trotzdem, sich in den ersten Jahren wirtschaftlich über Wasser zu halten und bereits nach kurzer Zeit profitabel zu arbeiten.
Southwest: mit Effizienz zum Erfolg
Von da an ging es stets bergauf - seit 1973 verbuchte Southwest in jedem Geschäftsjahr schwarze Zahlen. Gleichzeitig wuchs die Airline über die Jahrzehnte zum weltweit größten Low Cost Carrier heran. Heute nennt Southwest Airlines eine Flotte von 750 Boeing 737 ihr Eigen, davon 30 B737 MAX 8, und transportiert pro Jahr etwa 150 Millionen Passagiere. Southwest besitzt damit die größte 737-Flotte der Welt und ist - mit Ausnahme in den 80er-Jahren, als man auch von Braniff geleaste Boeing 727 betrieb - nie mit einem anderen Muster geflogen. Gleichzeitig etablierte Southwest das später auch von Ryanair aufgegriffene Point-to-Point-Geschäftsmodell, das Hubs, die von großen Fluggesellschaften genutzt werden, mied und stattdessen bevorzugt kleinere Airports bediente.
Seit Gründung des Unternehmens agierte Herb Kelleher bei Southwest stets an vorderster Front, ab 1982 amtierte er als Vorstandsvorsitzender. 2001 trat Kelleher zurück, nicht jedoch, um sich in den Ruhestand zu verabschieden. Als Vorsitzender des Aufsichtsrats prägte er die Geschicke der Fluggesellschaft weiter maßgeblich mit. Erst 2008 zog sich Kelleher endgültig aus dem Geschäft zurück und wurde bei Southwest fortan bis zu seinem Tod am 3. Januar als emeritierter Vorsitzender geführt.