Southwind Airlines wehrt sich gegen EU-Flugsperre

Türkische Airline, russische Akteure
Southwind Airlines wehrt sich gegen EU-Flugsperre

Veröffentlicht am 04.04.2024
A330 von Southwind Airlines
Foto: Southwind Airlines

Southwind Airlines darf nicht mehr in die EU einfliegen. Die EASA hat die in der Türkei registrierte Fluggesellschaft wegen Zweifeln an den tatsäschlichen Kontrollverhältnissen unmittelbar vor dem Osterwochenende gesperrt. Der Entscheidung gingen Ermittlungen in Finnland voraus.

Southwind wurde im April 2022 in der Türkei gegründet – russische Airlines waren zu diesem Zeitpunkt bereits in der EU wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine gesperrt. Southwind sollte neue Korridore für russische Passagiere in die Türkei – und von dort in die EU – schaffen.

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Finnland: "Russische Akteure"

In der Türkei hat das Unternehmen Cortex, das hinter Southwind Airlines steht, nach Feststellungen der finnischen Verkehrsbehörde Traficom Strohmänner eingesetzt.

"Unsere Bewertung hat ergeben, dass die wesentlichen Eigentumsanteile und die tatsächliche Kontrolle über Southwind Airlines nicht bei den angegebenen türkischen Personen oder Unternehmen liegen", sagte Traficom-Generaldirektor Jarkoo Saarimäki. "Die Fluggesellschaft ist mit russischen Akteuren verbunden."

Finnland hat Southwind Airlines beantragte Flüge daher versagt. Drei Tage später heftete sich die EASA mit einem EU-weiten Start-, Lande- und Überflugverbot an die finnische Entscheidung an. Seit 28. März darf Southwind Airlines nicht mehr in die EU.

Southwind Airlines hatte für den Sommer 2024 ein breites EU-Programm geplant. Allein in Deutschland wollte die Airline Frankfurt, München, Hamburg, Stuttgart, Berlin und Düsseldorf anfliegen. Das Luftfahrt-Bundesamt hatte Southwind Airlines für 2024 100.000 Ticketverkäufe genehmigt.

Southwind: "Völlig ungerecht"

Southwind will die Entscheidung anfechten. "Die EASA hat ein Luftraumverbot gegen unser Unternehmen verhängt, ohne (....) konkrete Informationen oder Beweise vorzulegen", teilte Southwind Airlines in einer Stellungnahme mit. Das findet die Airline "vollkommen ungerecht, voreingenommen und bösartig".

Southwind kündigt in der Stellungnahme eine Klage an und setzt in der Zwischenzeit auf Unterstützung der türkischen Behörden.