Ryainairs Zoff mit der ungarischer Regierung

Übergewinnsteuer
Ryainair hat Zoff mit der ungarischen Regierung

Veröffentlicht am 27.08.2022
Ryainair hat Zoff mit der ungarischen Regierung
Foto: Boeing

Ungarn besteuert einzelne Branchen stärker – auch den Flugsektor. Ryanair reicht nach Auffassung der Behörden eine neue "Übergewinnsteuer" über den Ticketpreis an Passagiere weiter. Gegen eine verhängte Strafzahlung von 730.000 Euro will sich Ryanair energisch zur Wehr setzen. Ungarn will mit einer neuen Übergewinnsteuer mutmaßliche Krisengewinne abschöpfen – vom Finanz-, Energie-, Telekom- und Pharmasektor und auch von Fluggesellschaften. Auf Ticketverkäufe umgerechnet, verursacht die neue Steuer Zusatzkosten zwischen 10 und 25 Euro pro Passagier.

Ryanair hat ihre Tickets nach Einschätzung des ungarischen Justizministeriums um genau diese Steuer verteuert – und sich in Ungarn einen Bußgeldbescheid über 730.000 Euro eingefangen.

"Das Einzige, was noch idiotischer als die Entscheidung der ungarischen Regierung ist, dem verlustreichen Airlinesektor eine Steuer auf Übergewinne aufzuerlegen, ist die Entscheidung der ungarischen Verbraucherschutzbehörde, diese völlig unbegründete Geldbuße zu verhängen", reagierte Ryanair-Chef Michael O'Leary auf die Nachricht.

Ryanair hat nach eigenen Angaben zunächst über Posts der ungarischen Justizministerin Judit Varga in sozialen Medien von der Strafzahlung Wind bekommen.

World Travel & Tourism Council (CC BY-SA 2.0)

Ryanair reduziert Winterflugplan in Budapest

"Wir werden diese unberechtigte Geldstrafe letztlich vor die EU-Gerichte bringen, da das EU-Recht Fluggesellschaften die Freiheit garantiert, Preise festzulegen und rückwirkende Steuern an die Verbraucher weiterzugeben", sagte O'Leary.
Ryanair hat aus der Einführung der Steuer bereits Konsequenzen für den Winterflugplan gezogen. Die Airline stellt sieben Linien aus Budapest – darunter die Verbindung nach Köln – komplett ein und reduziert auf weiteren Linien die Flugfrequenz.