Die erste deutsche Boeing 737 MAX startete am Dienstag vom Boeing-Auslieferungszentrum am Flughafen Boeing Field in Seattle nonstop nach Hannover. Das Flugzeug mit der Registrierung D-AMAX ist bereits zwei Jahre alt und war zeitweise in Seattle konserviert eingelagert. Nach dem Einbau der neuesten MAX-Modifikationen, gemäß FAA- und EASA-Vorgaben, die unter der Registrierung N1786B im Flug praktisch überprüft wurden, ist die neueste MAX nun dienstbereit. Unser Foto zeigt ein Schwesterflugzeug OO-MAX der belgischen TUI bei Abnahmeflügen in Boeing Field.
D-AMAX überquerte als Flug X3738 auf direktem Weg aus Seattle nach Hannover Nord-Kanada, Grönland und schließlich den Atlantik. Der Zweistrahler kletterte dabei auf 12500 Meter Flughöhe. TUIfly hat die "Boeing Sky Interior"-Kabine ihrer MAX 8 mit 189 Sitzen in der Economy Class bestuhlt. Dank zweier CFM LEAP-1B-Triebwerke ist die neue Flugzeuggeneration laut Boeing 13 Prozent sparsamer als die Vorgängergeneration. Auch Lärm und Abgaswerte konnten deutlich verbessert werden. An den Flügelspitzen trägt die 737 MAX die neuesten Boeing Advanced Technology Winglets, die den Luftwiderstand verringern.
Für TUIfly kommt die Übernahme zur richtigen Zeit, direkt vor den nachfragestarken Sommerferien. Der Konzern hatte wegen der Folgen der Corona-Pandemie für den Reisemarkt im Frühjahr ein Sparprogramm angekündigt. Statt der ursprünglich geplanten Flottenreduzierung bei TUIfly von 35 auf 17 Flugzeuge, geht die Verkleinerung, nach einer Spar-Übereinkunft mit den TUI-Bechäftigten, mit künftig 22 Flugzeugen nun aber etwas glimpflicher ab. Außerdem kaufte der russische Stahl-Milliardär Alexej Mordaschow, ein langfristiger TUI-Investor, weitere TUI-Aktien im Wert von 266 Millionen Euro.
Als nächste Boeing 737-8 für TUIfly wartet in Seattle bereits die D-AMAB, "Heraklion" auf ihre Auslieferung. Der Konzern TUI hat, laut aktuellen Boeing-Angaben, insgesamt 72 Boeing 737 MAX für seine Töchter bestellt.