Verbindung zum Satellitengebäude vor Terminal 2
Münchens neue Terminalbahn eingetroffen

Am Fughafen München ist das erste Fahrzeug des neuen "People Movers" im Tunnel auf die Räder gestellt worden. Die spurgeführte, automatische Kabinenbahn wird künftig Passagiere zwischen Terminal 2 und dessen neuem Satellitengebäude befördern.

Münchens neue Terminalbahn eingetroffen

„Mittlerweile sind zwei Fahrzeuge eingetroffen, die bereits durch die dafür extra vorgesehene Einbringöffnung eingehoben wurden. Besonders hervorzuheben ist die Erreichung weltweit höchster Sicherheits- und Verfügbarkeitsstandards“, sagte Paul Petz, Projektleiter Geschäftsbereich Airports bei Dorsch International. Das Unternehmen erbringt zahlreiche Ingenieurdienstleistungen für das neue Abfertigungsgebäude.

Die Kabinenbahn „Personentransportsystem - PTS“ besteht aus einem automatisch gesteuerten Zug, der sich fahrerlos und elektrisch angetrieben zwischen Terminal 2 und dem Satelliten in einem Tunnel unter dem Vorfeld bewegt. Die Fahrgäste im PTS sind ausschließlich Fluggäste, die entweder abfliegen, ankommen oder umsteigen. Um eine Vermischung der Schengen und Non-Schengen Passagiere zu verhindern, wird entsprechend den geltenden Sicherheitsbestimmungen der Passagierfluss gesteuert und auch den Fahrzeugen entsprechend zugeteilt.

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Jedes Fahrzeug ist rund zwölf Meter lang, knapp drei Meter breit und wiegt 16 Tonnen. Die Kapazität pro Fahrzeug liegt bei 93 Personen. Die Kapazität ist auf den Transport von bis zu 9000 Fahrgästen pro Stunde und Richtung ausgelegt. Inzwischen ist der unterirdische Fahrweg für den Satelliten fertig. Für die rund 400 Meter lange Strecke wurde ein zweispuriges System realisiert, bei dem insgesamt drei fahrerlose Züge auf Gummirädern mit je vier Fahrzeugen bei einer Geschwindigkeit von rund 40 - 45 km/h zum Einsatz kommen. Die offizielle Inbetriebnahme ist für April 2016 vorgesehen.

Der Tunnel und weitere PTS-Betriebsräume sind fertig gestellt, die verschiedenen Betriebskonzepte für Pendel- und Richtungsverkehr stehen. Des Weiteren wurden die Subsysteme, wie Starkstrom, Nachrichtentechnik sowie Systemsteuerung und die technischen Ausrüstungen größtenteils fertig gestellt. Die Zulassung erfolgt nach den Regelungen der BOStrab (Straßenbahn-Bau- und Betriebsordnung). Die Nachweisführung des Gesamtsystems sowie der Fahrzeuge erfolgt erstmals, für eine gesamte Anlage in Deutschland nach der DIN EN 50 126 (CENELEC) und erfüllt somit höchste Sicherheitsanforderungen.

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Der offizielle Startschuss für das Personentransportsystem „Satellit 1“ fiel bereits im Jahre 2007, nachdem der Flughafen München die Projektleistung für das Personentransportsystem ausgeschrieben hatte. Die eigentlichen baulichen Rahmenbedingungen für das PTS wurden schon viele Jahre früher geschaffen, nämlich mit der 2. Ausbaustufe am Flughafen München zwischen 1998 und 2002. Schon damals wurde neben dem S-Bahn- und dem Gepäck-/Versorgungstunnel, auch der Tunnel für das PTS unter dem heutigen Vorfeld 2 (östlich des Terminal 2) sowie die beiden Bahnhöfe Terminal 2 und heutigen Satellit im Rohbau errichtet.

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