
Die ohne Gewinnerzielungsabsicht arbeitende Vereinigung aus Florida gewann Ende Juli eine Berufungsverhandlung in der US Hauptstadt. Sie will die Luftfahrtbehörde FAA damit zwingen, der fortschreitenden Verkleinerung von Sitzabständen und Sitzgrößen in Flugzeugkabinen druch die Airlines entgegenzutreten.
Fyersrights.org hatte 2015 eine Klage eingereicht, um die Festlegung von Mindestsitzgrößen und -abständen durch die FAA zu bewirken. Die Durschnitts-Sitzbreite in den USA sei innerhalb von gut zehn Jahren von 18,5 auf 17 Zoll verringert worden, der Durchschnitts-Sitzabstand von 35 Zoll auf 31 Zoll geschrumpft. Damit erhöhe sich im Fall einer Kabinenevakuierung für den Passagier die Gefahr, das Flugzeug nicht mehr rechtzeitig verlassen zu können. Die FAA hatte seinerzeit dieser Einschätzung widersprochen und behördlicherseits das Erlassen von Mindestmaßen abgelehnt.
Das Berufungsgericht entschied nun, dass die von der FAA angeführten Tests veraltet seien und neuere nicht vorgelegt wurden. Die Tatsache, dass heutige Passagiere im Durchschnitt wesentlich größer seien, werde nicht berücksichtigt. Die FAA müsse nun nochmals prüfen, ob sie bei ihrer Haltung bleibe und falls ja, aktuellere Belege für ihre Haltung beibringen, so das Gericht.

In der Phase extrem hoher Öl- und Kerosinpreise hatten zahlreiche Airlines beschlossen, ihre Kabinen dichter zu bestuhlen. Dabei wurden oft schmalere Sitze installiert, deren Abstände verringert und zusätzlicher Raum zum Einbau von Sitzen durch die Verkleinerung von Küchen- und Toilettenflächen gewonnen.

Bisher prüfen Luftfahrtbehörden nur, ob alle Sitze die vorgeschriebene Festigkeit von 16 g haben, und ob die maximale Passagierzahl binnen 90 Sekunden durch die Hälfte der Notausgänge evakuiert werden kann.