Die Southwest-Piloten fordern 100 Millionen Dollar Schadensersatz von Boeing.

Verdienstausfall wegen MAX-Sperre
Southwest-Piloten verklagen Boeing

Veröffentlicht am 08.10.2019
Southwest-Piloten verklagen Boeing

Die Pilotengewerkschaft „Southwest Airlines Pilots Association“ (SWAPA) gab am Montag bekannt, dass sie vor dem Bezirksgericht von Dallas Klage gegen Boeing eingereicht habe. Es gehe um den Vorwurf einer absichtlichen Täuschung der Piloten durch den Flugzeughersteller.

Die Piloten hätten seinerzeit zugestimmt, die 737 MAX zu fliegen, nachdem ihnen von Boeing zugesichert worden sei, dass das Flugzeug weitgehendst der von ihnen seit Jahren geflogenen 737 NG entspreche. Diese Zusicherung sei jedoch falsch gewesen. Boeings „Irrtümer“ hätten 346 Menschen das Leben gekostet, das alles entscheidende Vertrauensverhältnis zwischen Piloten und Passagieren beschädigt und die Entwicklung des amerikanischen und weltweiten Luftverkehrs behindert, heißt es wörtlich seitens der Pilotengewerkschaft.

„Wir müssen von Boeing wahrheitsgemäße Informationen erhalten, um das Flugzeug sicher betreiben zu können“, sagte Captain Jonathan L. Weaks, Präsident der SWAPA. „Im Fall der 737 MAX ist das absolut nicht passiert.“ Wegen der Flugsperre für die MAX seien bei Southwest bisher 30.000 Flüge ausgefallen, was zu Verdienstausfällen bei den Piloten in Höhe von bisher über 100 Millionen Dollar geführt habe. Eine MAX-Wiederfreigabe sei nicht vor dem ersten Quartal 2020 zu erwarten.

„Boeing muss sich jede Zeit nehmen, die es braucht, um die MAX wieder sicher in Dienst zu stellen. Aber dies darf nicht auf Kosten unserer Piloten geschehen, wenn Boeing zuvor fahrlässig gehandelt hat“, sagte SWAPA-Chef Weaks.