
Für Volga-Dnepr ist der amerikanische Markt in den vergangenen Jahren immer wichtiger geworden. Zahlreiche Kunden aus der Öl-, Gas- und Schwerindustrie, aber auch aus den Bereichen Energie und Luftfahrt setzen mittlerweile auf die Dienste der russischen Cargo-Spezialisten. Der Grund: viele sperrige oder besonders schwere Frachtgüter lassen sich auf dem Luftweg nur mit entsprechendem Fluggerät transportieren. Hier sind die Antonow 124 von Volga-Dnepr mit ihrem riesigen Frachtraum und 150 Tonnen Nutzlast oft erste Wahl.
Aus diesem Grund erweitert Volga-Dnepr ihr 2001 am Flughafen Houston (Texas) eröffnetes Vertriebsbüro zu einer ständigen Operationsbasis. Künftig soll eine der zwölf Antonow 124 aus der Flotte fest in den USA beheimatet sein und von dort aus Aufträge erledigen. Bisher mussten die Flugzeuge zu diesem Zweck immer erst eingeflogen werden.
Konstantin Vekshin, bei Volga-Dnepr für das Charter-Frachtgeschäft verantwortlich, machte klar, dass zusammen mit der Antonow auch Crews, ein Technikerteam sowie spezielles Be- und Entladungsequipment nach Houston verlegt würden. "Wir besetzen die Basis außerdem mit Ingenieuren und Lademeistern sowie Spezialisten für Navigation, Flugplanung und Bodenabfertigung", so Vekshin weiter. "Damit rücken wir räumlich noch näher an unsere Kunden heran und sind in der Lage, ebenso schnelle wie praktische Lösungen anzubieten - und zwar auf Abruf, rund um die Uhr."
An-124: gefragter Lastesel
Zuletzt absolvierte Volga-Dnepr Mitte November einen Charterflug für das Leasing-Unternehmen GECAS. Dabei transportierte die Fluggesellschaft an Bord einer An-124 zwei GE-90-Triebwerke sowie zugehörige Ausrüstung und Ersatzteile von Dallas nach London. Die Nutzlast dieses Auftrags besaß ein Gesamtgewicht von 64 Tonnen.
Auf dem komerziellen Frachtmarkt ist laut Angaben von Volga-Dnepr einzig die An-124 in der Lage, das zwölf Tonnen schwere, siebeneinhalb Meter lange und fast vier Meter hohe Riesentriebwerk GE-90 zu transportieren. Zudem lässt sich die An-124 sowohl von vorn als auch von hinten beladen und agiert dabei dank bordeigener Kransysteme sowie absenkbarer Rampe völlig autark. Gegenüber anderen großen Frachtflugzeuigen erweist sich dies vor allem auf kleineren, schlechter ausgestatteten Flughäfen als Pluspunkt, ist die An-124 so doch in der Lage, schwere Fracht in (fast) alle Winkel der Erde zu befördern.