Cargologic Germany ist zum Nichtstun verdammt. Das Luftfahrtbundesamt (LBA) hat die Frachtairline mit Basis in Leipzig im März gegroundet – wegen der Verflechtungen mit dem russischen Eigner Volga-Dnepr ist Cargologic jeder Flugbetrieb in der EU vorerst untersagt. Die vier 737 Umbaufrachter von Cargologic Germany sind seither "an verschiedenen europäischen Flughäfen" abgestellt, teilte der vorläufige Insolvenzverwalter Lucas Flöther am Mittwoch mit. "Trotzdem musste das Unternehmen weiter die fälligen hohen Leasingraten zahlen, wodurch das Unternehmen einer ersten Beurteilung nach in die Zahlungsunfähigkeit geriet."
"Geeignete Wege"
Flöther ist Insolvenzverwalter von Air Berlin und hat das Schutzschirmverfahren bei Condor begleitet. "Unser wichtigstes Ziel ist der Erhalt der rund 100 Arbeitsplätze", betonte Flöther mit Blick auf Cargologic Germany. "Insbesondere prüfen wir, ob es unter Beachtung der Sanktionen möglich ist, den Flugbetrieb möglichst kurzfristig wieder aufzunehmen. Das deutsche Insolvenzrecht bietet hier durchaus geeignete Wege."
Suche nach Lösungen
Aktuell führt Flöther Gespräche mit der Geschäftsleitung, um sich ein Bild der wirtschaftlichen und sonstigen Lage zu machen. Eine Investorenlösung hält Flöther für durchaus denkbar. "Das Unternehmen hatte eine solide Auftragslage und einen namhaften Kundenstamm. Das sind wichtige Voraussetzungen für eine erfolgreiche Sanierung."