Eurowings, SunExpress Deutschland, Brussels Airlines und Cityline: Lufthansa will den bisherigen Flickenteppich auf der touristischen Langstrecke ablösen und das Geschäftsfeld an die neue Einheit "Ocean" übertragen. Ocean plant Betriebszentren an den Lufthansa-Drehkreuzen Frankfurt und München. Der Spross hat dafür inzwischen zwar eine eigene Betrieblizenz (AOC) beantragt, Lufthansa stellt die neue Strategie zunächst aber mit einer alten Bekannten scharf: "Ende September wird eine A330-300 die Strecke Frankfurt – Windhoek bedienen", sagte ein Lufthansa-Sprecher aero.de. "Brussels Airlines wird dabei der Operating Carrier sein."
Konkurrenz zu Condor
Lufthansa hatte die 10,5-Stunden-Linie bereits in der letzten Wintersaison – mit A330 von SunExpress Deutschland – als Eurowings-Flug im Programm. Mit der Fortsetzung im Winter 2020/2021 hält Lufthansa die Konkurrenz zu Condor aufrecht, die ebenfalls von Frankfurt nach Windhuk fliegt.

Edelweiss als Vorbild
Für Ocean steht das Geschäftsmodell der Schweizer Tochterfirma Edelweiss Pate. Lufthansa hält sich sich zur späteren Größe der Plattform noch bedeckt. "Wie sich die Flotte zukünftig zusammensetzen wird, hängt auch davon ab, wie schnell sich der Luftverkehr und die Nachfrage nach touristischen Zielen entwickelt", sagte der Sprecher.
Brussels nur eine Übergangslösung
Vor der Luftfahrtkrise kursierten Informationen, die Ocean zum Start bei elf A330 und mittelfristig sogar bei bis zu 19 Großraumflugzeugen sahen. Lufthansa löst das AOC der Beteiligung SunExpress Deutschland auf und will wohl auch Brussels Airlines nur übergangsweise für den Aufbau von Ocean einspannen – ein aktuelles Eckpunktpapier zwischen der Vereinigung Cockpit und Lufthansa beschreibt Wechselmöglichkeiten für Piloten beider Airlines zu Ocean.