Am Mittwoch wurde der Verkauf zu einem ungenannten Preis unterzeichnet. Erst nach der Erfüllung vereinbarter Bedingungen trete er in Kraft. Insolvenzverwalter Dr. Jan Markus Plathner sagte: "Wir freuen uns sehr, dass das Bieterverfahren erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Der Flugbetrieb wird bis zum Eintritt der vertraglichen Bedingungen im Rahmen des Insolvenzverfahrens und dann von der Erwerberin fortgeführt. Aufgrund der sehr guten Nachfrage und der erfolgreichen Umsetzung unterschiedlicher Maßnahmen arbeitet der Betrieb wieder wirtschaftlich stabil in Passagierverkehr und Luftfracht."
Den Geschäftsbetrieb übernehme die Swift Conjoy GmbH mit Sitz in Frankfurt. Alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer würden von der Erwerberin übernommen. Über die Details des Vertrages sei Stillschweigen vereinbart worden. Tobias Steyer und Martin Mansell, Geschäftsführer der Swift Conjoy GmbH, sagten: "Wir freuen uns sehr, den Zuschlag im Bieterverfahren erhalten zu haben und den Passagier- und Frachtflugbetrieb am Hahn fortzuführen und umfangreich auszubauen. Dazu gehören auch Investitionen und die Schaffung neuer Arbeitsplätze in der Region."
Der Flughafen Hahn, eine frühere US Air Base, war mit Hilfe der Fraport AG zu einem Fracht- und Niedrigpreisflughafen umgebaut worden. Aus Marketinggründen war der Namenszusatz "Frankfurt" zum linksrheinisch gelegenen Hunsrück-Flughafen hinzugefügt worden. Nach dem Ausbau des Rhein-Main-Flughafens stieg Fraport jedoch wieder aus. Mehrere chinesische Investoren, wie die eher windige Shanghai Yiqian Trading als Nachrücker aber auch die große HNA Group, erwiesen sich als nicht finanzstark genug. Im Oktober 2021 musste der Flughafen ein Insolvenzverfahren eröffnen. Der autobahnnah gelegene Flughafen verfügt über eine begehrte 24-Stunden-Betriebsgenehmigung und kann auch Großraumfrachter abfertigen. Einst Betrieb Ryanair an dem Standort erfolgreich ihre größte deutsche "Basis" mit europaweiten Flügen.