Die europäische Flugsicherungsorganisation Eurocontrol teilte in einer „Notice to Airmen“ (NOTAM) mit, dass der pakistanische Luftraum mit sofortiger Wirkung nicht mehr für Flüge geöffnet sei. Die Netzwerkzentrale in Brüssel beobachte die Lage und stelle derzeit Ausweich-Routenführungen zusammen, hieß es am Mittwochvormittag.
Nach vorläufigem Stand sind 400 tägliche Flüge betroffen, die hauptsächlich südwärts durch die Flugsicherungs-Kontrollregion Muscat umgeleitet würden. Erhebliche Auswirkungen gebe es im Luftverkehr des Iran und von Georgien und Aserbaidschan, wo über 100 Flüge umgeleitet werden mussten und andere gestrichen wurden. Flüge durch den Luftraum der Türkei würden ersatzweise über die iranische Grenze geführt und nicht mehr via Georgien. Die endgültige Wahl der neuen Routenführung liege bei den Airlines.
In den Morgenstunden war es nach den gestrigen Zwischenfällen im indisch-pakistanischen Grenzgebiet zu weiteren militärischen Auseinandersetzungen gekommen, wobei mehrere Kampfflugzeuge abgeschossen worden sein sollen. Mehrere zivile Langstreckenflüge, darunter ein britischer Flug auf dem Weg von Delhi nach London-Heathrow, wurden über dem Krisengebiet von den Kampfhandlungen überrascht, konnten aber unbeschadet abdrehen.
In Dubai wurde am Mittwoch die Streichung von Flügen von Emirates und Flydubai nach Pakistan für den Mittwoch und Donnerstag angekündigt. Die Lage in Dubai im Flugverkehr mit Indien sei noch nicht klar. Alle Reisenden sollten vorab ihre jeweilige Airline kontaktieren, um die jeweilige Flugdurchführung zu erfragen. Letzere Empfehlung sprach zuletzt auch die pakistanische Fluggesellschaft PIA aus. Ihre telefonische „Helpline“ ist unter der Nummer +92 021 111 786 786 erreichbar.
UPDATE:
Am Freitag teilte die zivile Luftfahrtbehörde von Pakistan mit einem eigenen NOTAM mit, dass der Luftraum Pakistans noch bis zum 4. März um 13 Uhr pakistanischer Ortszeit gesperrt bleibe. Die Flughäfen Laore, Multan, Faisalabad und Sialkot blieben bis dahin komplett gesperrt. Ausnahmsweise seien innerhalb der Sperrfrist nur einzelne Flüge an den Flughäfen Islamabad, Karachi, Peshawar und Quetta gestattet.