Zwei italienische Wasserbomber löschen am Brocken

Zwei CL-415 im Löscheinsatz
Italiener helfen mit Wasserbombern am Brocken

Veröffentlicht am 05.09.2022
Italiener helfen mit Wasserbombern am Brocken
Foto: Prozezione Civile Italiana

Die beiden CL-415T seien über die gemeinsame Katastrophenschutzhilfe-Koordinierungsstelle der EU, RescEU-IT, angefordert wurden, teilte der Landkreis Harz mit. Sie stünden am Montag für zwölf Stunden zur Verfügung. Die beiden Amphibienflugzeuge waren am Sonntag in Braunschweig eingetroffen. Dort waren die italienischen Besatzungen am Montagmorgen per Videokonferenz durch Feuerwehr und Einsatzleitung gebrieft und eingewiesen worden. Ihr Löschwasser holen sich die Amphibienflugzeuge im Tiefflug aus dem Concordiasee bei Nachterstedt. Pro Beladung, Flug und Abwurf sind 15 bis 20 Minuten geplant. Je Überflug können 6000 Liter Wasser abgeworfen werden.

"Erstmals wird dabei die EU-Unterstützung wirksam", sagte Harzkreis-Landrat Thomas Balcerowski. Um 7.30 Uhr fand die Lagebesprechung für die Luftbrandbekämpfung statt. "Das Air Operations Support Team hat die Arbeit aufgenommen und koordiniert die Luftfahrzeuge", erklärte Kreisbrandmeister Kai-Uwe Lohse, der den Einsatz leitet. Die Luftoperationen der Löschflugzeuge müssen mit den der ebenfalls eingesetzten Hubschrauber abgestimmt werden. "Dazu müssen die Zeitfenster der Wasserabwürfe koordiniert werden, so dass eine zweite technische Einsatzleitung aus Goslar die Leitung des provisorischen Flugplatzes für die Hubschrauber in Elend eingerichtet hat."

Im Harzort Elend war ein provisorischer Hubschrauberlandeplatz für Löschhubschrauber eingerichtet worden, den Bundeswehr und Bundespolizei mit mobilen Tankstellen logistisch unterstützen. Die Feuerwehr Braunschweig und der Flughafen Braunschweig übernehmen dagegen die Sicherung und Kerosin-Betankung der beiden Löschflugzeuge in Braunschweig. Insgesamt werden die rund 190 Bodenlöschkräfte am Montag von zwei Super Puma privater Anbieter, einer Super Puma und EC 155 der Bundespolizei, einer NH 90 der Bundeswehr und seit Mittag noch von einer CH 53 der Bundeswehr unterstützt. Außerdem fliegt ein Erkundungshubschrauber der Landespolizei Sachsen-Anhalt am Brandgebiet. Die Hubschrauber holen sich ihr Wasser aus der Okertalsperre sowie aus einem Reservebecken am Wurmberg.

Das Feuer ist noch nicht unter Kontrolle. In der Nacht hat sich das Feuer aber nicht weiter ausgebreitet, so dass weiter eine Brandfläche von 150 Hektar angenommen wird. In der Nacht hatte sich allerdings das Feuer auf ein Moor ausgedehnt. "Wir werden versuchen das Feuer zu fixieren" sagt Lohse. Darum sei heute der Angriff aus der Luft angesagt.