"Unsere Installationen sind keine geschützten Orte mehr": Zu diesem Schluss kommt der Ende letzten Jahres von der USAF veröffentlichte Aktionsplan zur Infrastruktur. Die Einrichtungen müssen in der Lage sein, Kräfte, sprich Kampfflugzeuge, in ausreichender Zahl und Geschwindigkeit zu liefern, selbst wenn sie unter Angriff stehen. Mögliche Gegner besäßen heute aber im Unterschied etwa zu den vergangenen Operationen Enduring Freedom in Afghanistan und Iraqi Freedom über High-End-Fähigkeiten von unbemannten Flugsystemen über Hyperschalltechnologie bis zur Cyber-Kriegsführung. Um auf die neuen Gegebenheiten angemessen zu reagieren, schlägt der Plan mehrere Maßnahmen vor.
Schutz vor Hacker-Angriffen
Zunächst soll an zehn Basen im Pazifik-Raum die Kommunikationseinrichtung modernisiert und gegen Hacker-Angriffe gesichert werden. Außerdem steht der Schutz der Stromversorgung im Vordergrund. Aber im Großen und Ganzen war es das dann auch – zu wenig, findet eine Studie des Hudson Institutes von Januar 2025. Während die USA relativ wenig Wert auf die wichtigen Flugzeugschutzbauten und Startbahnen lägen, sehe das in China ganz anders aus.
China besitzt 3000 Shelter
In den letzten zehn Jahren hat China die Zahl seiner Unterstellplätze für Kampfflugzeuge mehr als verdoppelt – auf über 3000. Dies sagen zumindest die Autoren der Studie. Auch die insgesamt 134 Fliegerhorste im Radius von 1850 Kilometer von Taiwan hätten umfangreiche Expansionen erhalten: 20 Startbahnen und mehr als 40 Rollwege sowie wie eine um 75 Prozent vergrößerte Gesamt-Abstellfläche. Der dazu verwendet Beton würde für eine vierspurige Autobahn von Washington D.C nach Chicago reichen.

Laut der Studie reichen zehn Raketen aus, um Flugzeugunterstände und Tanklager der Langley AFB zu zerstören.
US-Fliegerhorste als leichte Ziele
Im selben Zeitraum haben die USA in der Region nur zwei geschützte und 41 normale Flugzeugunterstände gebaut. Aber auch in der Heimat sieht es nicht besser aus: So kommt die Analyse zu dem Schluss, dass zehn chinesische Raketen (jeweils mit mehreren Sprengköpfen) ausreichen, um die Flugzeug-Abstellplätze und Tanklager der Langley Air Force Base zu zerstören. Hier ist immerhin ein Drittel der F-22-Raptor-Flotte der USA stationiert. Nach vermehrten illegalen Drohnenüberflügen entsteht hier ein entsprechender Schutz, der allerdings nur aus Netzen besteht.

Am falschen Ende gespart? Die USAF verzichtet auf Schutzbauten für die mehr als 600 Millionen teure B-21.
B-21 Raider bleibt ungeschützt
Vor diesem Hintergrund bewertet der Bericht auch die Entscheidung gegen verstärkte Shelter für die B-21 als töricht. Die strategisch wichtigen und millionenschweren Bomber seien zwar in den vorgesehenen Unterständen gegen Sonne und Regen geschützt, aber noch nicht einmal gegen leichte Drohnen.