Es war die größte Einzelbestellung, die Airbus bis dato für die H145M hatte einsammeln können: Im Dezember 2023 unterschrieb die Bundeswehr für bis zu 82 Exemplare des Mehrzweck-Militärhubschraubers. 62 Stück wurden bereits damals fest bestellt, für 20 weitere zeichnete man Optionen. Die lösten die Vertreter des deutschen Militärs jetzt ein – und machten die Gesamtorder über 82 H145M LKH (LKH steht für "Leichter Kampfhubschrauber") endgültig komplett.
"Wir fühlen uns geehrt und sind stolz darauf, dass Deutschland sich für die Bestellung von 20 weiteren H145M LKH-Hubschraubern entschieden hat", kommentierte Stefan Thomé, Geschäftsführer von Airbus Helicopters in Deutschland. Die Einlösung der vertraglich vereinbarten Optionen durch die Bundeswehr sei "ein starkes Zeichen des Vertrauens in die außergewöhnliche Leistungsfähigkeit und Vielseitigkeit der H145M."
Tatsächlich dürften die verantwortlichen Stellen bei der Bundeswehr mit der H145M ziemlich zufrieden sein. Dazu trug sicher auch der Umstand bei, dass Airbus seinerseits das im Dezember 2023 vereinbarte, durchaus ehrgeizige Lieferziel einhielt und die erste neue H145M bereits im November 2024 auslieferte.
Tiger-Ersatz und Spezialkräfte-Heli
Zwischenzeitlich sind dem Erstling weitere Hubschrauber gefolgt. Von den 62 zunächst fest bestellten Exemplaren sind für die Heeresflieger 57 H145M vorgesehen – 24 in der Kampfrolle und 33 für Ausbildung und Professionalisierung. Die restlichen fünf gehen an die Spezialeinheiten der Luftwaffe. Die für diese Rolle optimierten Helikopter tragen die Bezeichnung H145 LUH SOF (Abkürzung für "Light Utility Helicopter Special Operations Forces"). Das Heer wird perspektivisch wohl mit der H145M den Kampfhubschrauber Tiger ersetzen. Zu diesem Zweck besitzen alle neu an die Bundeswehr ausgelieferten Exemplare eine Vorinstallation des modularen HForce-Systems von Airbus, mit dessen Hilfe sich die H145M mit unterschiedlichen Waffensystemen ausrüsten lässt. Laut Airbus können die Piloten so für alle Einsatzzwecke auf einem einzigen Muster trainieren. Die neuen H145M sollen zusätzlich verbesserte Datenlinks und Kommunikationssystem bekommen.
Die nun noch zur Flotte hinzustoßenden 20 zusätzlichen H145M teilen sich dem Vernehmen nach abermals auf – in 15 Hubschrauber für die Ausbildung und abermals fünf für die Spezialkräfte. Damit erhält das Heer insgesamt 72 neue H145M, die Luftwaffe zehn.

Die Bundeswehr sammelte mit der H145M bereits ausgiebig Erfahrung und setzt das Muster seit einigen Jahren für SAR-Aufgaben ein. In dieser Rolle ersetzte die H145M die legendäre Bell UH-1D.
Hubschrauber-Tausendsassa H145
Die H145M ist die militärische Version des bewährten zweimotorigen Hubschraubers H145. Die weltweite Flotte der H145-Familie hat laut Airbus Helicopters bereits mehr als acht Millionen Flugstunden absolviert. Das Muster wird von Streitkräften und Sicherheitskräften auf der ganzen Welt für vielfältige Missionen eingesetzt. Die Bundeswehr setzt bereits seit einigen Jahren H145M-Hubschrauber für Spezialeinsätze und Such- und Rettungsaufgaben ein. Die US-Armee betreibt fast 500 Hubschrauber der H145-Familie unter dem Namen UH-72 Lakota. Weitere militärische Betreiber sind Ungarn, Serbien, Luxemburg, Thailand, Ecuador, Honduras und Zypern. Zu den jüngsten Bestellungen gehören 17 H145M für Belgien, sechs für Brunei sowie vier für Irland.
Der H145M wird von zwei Safran Arriel 2E-Triebwerken angetrieben und ist mit einer volldigitalen Triebwerkssteuerung (FADEC) ausgestattet. Darüber hinaus verfügt der Hubschrauber über die digitale Avionik-Suite Helionix, die neben einem innovativen Flugdatenmanagement auch einen leistungsstarken Vier-Achsen-Autopiloten umfasst, der die Arbeitsbelastung des Piloten während der Einsätze reduziert. Dank besonders geringer Geräuschentwicklung ist die H145M zudem laut Herstellerangaben der leiseste Hubschrauber seiner Klasse.





