GE Aviation hat Tests mit einem zu 35 Prozent additiv gefertigten Demonstratortriebwerk abgeschlossen. Dabei wurden 3D-gedruckte Teile des in der Entwicklung befindlichen Advanced Turboprop (ATP) für Textrons Geschäftsreiseflugzeug Cessna Denali untersucht.
Der Triebwerksdemonstrator namens "a-CT7" wurde nach Angaben von GE innerhalb von 18 Monaten entworfen, gebaut und bei GE in Lynn, Massachusetts getestet. Durch additive Fertigung konnten mehr als 900 konventionell hergestellte durch 16 gedruckte Teile ersetzt werden.
Das ATP basiert auf dem CT7-Turboprob, der unter anderem in der Saab 340 und der Suchoi Su-80 zum Einsatz kommt. Im ATP selbst sollen zwölf additiv gefertigte Teile verbaut werden, darunter beispielsweise Ölwannen, Lagergehäuse, Abgasgehäuse, Brennkammer-Flammrohre und Wärmetauscher. Dadurch soll das Gewicht des ATP um fünf Prozent gesenkt werden, was wiederum den spezifischen Treibstoffverbrauch um ein Prozent reduziert.
Erster Testlauf des ATP Ende 2017
In den kommenden Monaten will GE einen zweiten Demonstrator mit noch mehr gedruckten Bauteilen testen und so die Technologie auf zusätzliche Strukturen und Anbauteile anwenden. Die gedruckten Komponenten werden im Additive Development Center von GE in Cincinnati, Ohio hergestellt.
Der erste Testlauf des ATP soll Ende 2017 in Europa stattfinden, wo ein Großteil der Entwicklung stattfindet. Mit dem ATP will GE dem etablierten PT6 von Pratt & Whitney im Markt der leichten Turboprop-Flugzeuge Konkurrenz machen. Das Triebwerk soll zwischen 850 und 1650 Wellen-PS liefern.
Seit Juli fliegt bereits ein anderer Motor mit gedruckten Bauteilen, an dem GE beteiligt ist: das LEAP-Triebwerk des Airbus A320neo, dessen Einspritzdüsen aus dem 3D-Drucker kommen. Entwickelt und produziert wird der Antrieb vom Gemeinschaftsunternehmen CFM International (GE und Safran).