Leslies über 20jährige Karriere als Computerstimme an Bord der F/A-18 begann durch einen Zufall: Als Tontechnikerin in St. Louis war sie dabei, als vorhandene Sprach-Warnmeldungen der Boeing F-15 in die Software der neuen Boeing F/A-18 übertragen werden sollten. Dabei mussten zusätzliche Meldungen ergänzt werden. Eine vorhandene Sprecherin konnte die neuen Meldungen aber nicht mit der geforderten Dringlichkeit in der gewünschten Tonlage vortragen, so dass, auf Anweisung des Boeing-Programmmanagers, kurzerhand Leslie den Job übernahm. Sie hatte zuvor der Sprecherin die richtige Tonlage mehrfach korrekt vorgesprochen.
Die Computerstimmen werden in den Cockpits militärischer Flugzeuge benutzt, um dringende Warnmeldungen ins Bewusstsein der Piloten zu bringen. Dazu werden oft weibliche Stimmen verwendet, die sich im männlich dominierten Funkverkehr deutlich abheben. Die Warnungen, etwa Systemausfälle, dringende Steueranweisungen oder Konfigurationswarnungen, werden in einer gleichermaßen bestimmten aber nicht panischen, "suggestiven" Befehlstonlage ausgesprochen. Sie erreichen die Piloten unter Streß besser, als noch mehr Warnlampen oder noch mehr schrille Warntöne.
"Bitchin' Betty" ("Die nörgelnde Betty") ist der Spitzname dieser Stimme bei der amerikanischen Piloten und Technikern. Viele imitieren die Tonlage der immer wieder gehörten Anweisungen mittlerweile perfekt. Leslie Shook wurde zum Abschied in St. Louis mit einer Visite der F/A-18-Endmontage geehrt, wo ein Cockpit per Aufkleber vorübergehend mit ihrem Namen beschriftet wurde.
"Man hört diese Stimme tagein und tagaus und man weiß jeweils, die Dinge sind in Ordnung oder man muss sofort etwas bestimmtes tun", sagte Dana Perkins, Waffensystembedienerin bei Boeing Flight Operations. "Man fängt an, dieser Stimme bedingungslos zu vertrauen. Wenn sie sagen würde, 'alle aufstehen', würden sofort alle aufstehen."
Im Eurofighter steuerte die Britin Sue Milne für BAE Systems die Stimme bei. Ihr Spitzname bei den Briten lautet "Nagging Nora".