Die Vertragserweiterung sieht die Entwicklung und Produktion eines Optical Splitter in Ergänzung des Flugsteuerungssystems sowie weitere Komponenten für das Battery Management System für das erste vollelektrische Flugtaxi VoloCity vor. Diehl Aerospace hat für den VoloCity bereits den Flugsteuerungsrechner (Flight Control Computer, FCC) einschließlich der Primär- und Backup-Steuerungscomputer entwickelt.
Der Optical Splitter ergänzt das Flugsteuerungssystem, indem er die insgesamt achtzehn Rotoren des VoloCity mit Informationen zur Steuerung versorgt. Dabei werden die elektrischen Signale des Flugsteuerungsrechners – anders als bei herkömmlichen Fly-by-Wire-Steuerungen – in optische Signale übersetzt und somit optoelektronisch angesteuert. Statt elektrischer Signale über Kupferleitungen werden nun Lichtsignale über entsprechende Lichtleiter genutzt, um Messwerte und Steuerbefehle zu übermitteln.
Diese sogenannte Fly-by-Light-Steuerung gilt als besonders störsicher gegenüber elektromagnetischen Einflüssen, beispielsweise durch Mobiltelefone oder Sendemasten. Die Störsicherheit ist insbesondere mit Blick auf den geplanten Flugeinsatz des VoloCity in geringer Höhe innerhalb von Städten ein wesentliches Sicherheitskriterium.
Daneben entwickelt Diehl Aerospace mit der Data Concentration Unit (DCU) für Volocopter das Gegenstück zum Optical Splitter. Die DCU sammelt die optischen Signale von 18 Rotoren über eine optische Schnittstelle und wandelt diese in digitale Daten für die Avionik um. Der Pilot erhält so ein Feedback über den Status von Drehzahl und Temperatur der Motoren. Mit der DCU-Box vervollständigt Diehl Aerospace das Fly-by-Light-System von Volocopter für den VoloCity.
Neben der Flugsteuerung wird Diehl auch weitere Teilkomponenten für das Battery Management System zur Überwachung der Batterien des VoloCity liefern. Das System stellt eine Plattform bereit, um die Batteriepacks, die im Fluggerät verbaut sind, zu überwachen und zu verwalten.
VoloCity verfügt über neun Batteriepacks, die nach dem Flug ausgetauscht und wieder aufgeladen werden. Um den Batteriestatus während des Fluges zu überwachen, erhält der Pilot über ein entsprechendes System alle flugrelevanten Informationen, beispielsweise zur verbleibenden Energie.