Das Combined-Vision-System (CVS) FalconEye zeigt Piloten auf einem Head-up-Display (HUD) eine Kombination aus Infrarotbildern und 3D-modellierten Geländedaten an. Dadurch soll die Sicht bei Nacht und schlechtem Wetter verbessert werden. FalconEye hat nun auch für den Ultralangstrecken-Business-Jet Falcon 8X die Zulassung erhalten, wie Dassault Aviation am Dienstag mitteilte.
Bisher war das von dem französischen Flugzeughersteller und dem israelischen Luft- und Raumfahrtkonzern Elbit Systems entwickelte System für die Falcon 2000S/LXS sowie die modernisierte Version der Falcon 900LX zertifiziert. FalconEye wurde zwei Jahre lang unter sämtlichen Betriebsbedingungen getestet, darunter Nebel, Dunst, Schnee und andere Schlechtwettersituationen.
FalconEye nutzt eine Kamera der vierten Generation mit sechs Sensoren, die Bilder im sichtbaren und Infrarotspektrum liefert. In die Aufnahmen dieser Wärmebildkamera wird ein sogenanntes Synthetic-Vision-System (SVS) integriert. Dieses bildet computeranimierte Geländedarstellungen ab, die Aufschluss über Hindernisse, Flughafenumgebung sowie Start- und Landebahn geben und dadurch eine sichere Navigation vereinfachen. Dafür greift das System auf drei weltweite Datenbanken zurück. Angezeigt werden die kombinierten Wärme- und synthetischen Bilder auf einem HUD mit einem Sichtfeld von 30 mal 40 Grad. Solche CVS sollen es Business-Jets ermöglichen, auch bei schlechter Sicht auf kleineren und nicht mit Instrumentenlandesystem ausgerüsteten Flughäfen zu landen.

Die Dassault Falcon 8X ging im Oktober 2016 in Dienst und wurde bereits an mehrere Kunden in Europa, USA, im Mittleren Osten, Indien und Brasilien ausgeliefert. FalconEye gibt es als Option für das neue Ultralangstrecken-Geschäftsreiseflugzeug, nach Angaben von Dassault haben sich aber fast alle Kunden dafür entschieden. In der Falcon 8X soll das CVS nicht nur auf einem, sondern auf zwei HUDs ausgespielt werden, um beiden Piloten die gleichen Informationen anzuzeigen und so die Crew-Koordination zu verbessern.