Lufthansa Technik und WestJet haben am Donnerstag einen Vertrag im Wert von drei Milliarden US-Dollar (2,86 Mrd. Euro) über die Wartung von Flugzeugtriebwerken mit einer Laufzeit von 15 Jahren bekanntgegeben. Dafür errichtet Lufthansa Technik im kanadischen Calgary eine neue Triebwerksreparaturwerkstatt, die speziell für die Wartung von CFM LEAP-1B (Boeing 737 MAX) für flugzeugnahe und schnelle Arbeiten konzipiert ist. WestJet wird der erste Kunde am neuen Standort sein, künftig sollen aber auch Triebwerke anderer Airlines dort gewartet werden.
"Dieser Vertrag ist einer der größten, der jemals an einen MRO-Anbieter für CFM-LEAP-Triebwerke weltweit vergeben wurde. Er unterstreicht die führende Position von Lufthansa Technik bei der Betreuung von Triebwerkstypen der neuen Generation", so Sören Stark, der Vorstandsvorsitzende von Lufthansa Technik.
WestJet ist Kanadas größter 737-MAX-Betreiber. Der Vertrag mit Lufthansa Technik umfasst die derzeitige 737-MAX-Flotte mit mehr als 50 Flugzeugen. Die Zahl soll bis Ende des Jahrzehnts auf mehr als 130 Flugzeuge ansteigen. Lufthansa Technik wird für die kanadische Airline schnelle Werkstattbesuche, Reparaturen der Triebwerke direkt am Flugzeug und sogenannte Full Performance Restorations durchführen. In der neuen Reparaturstation in Calgary sollen die schnellen Werkstattaufenthalte durchgeführt werden. Triebwerksreparaturen werden über das globale Netzwerk von Lufthansa Technik angeboten. Überholungen werden in Hamburg und im polnischen Wroclaw bei XEOS (Joint Venture mit GE Aerospace) stattfinden.
160 Arbeitsplätze geplant
Die Triebwerksreparaturwerkstatt entsteht am Calgary International Airport, der Bau soll Mitte 2025 beginnen und nach etwa zwei Jahren fertig sein. Zu der 14.000 Quadratmeter großen Werkstatt wird auch ein Triebwerksprüfstand gehören. Lufthansa Technik Canada, eine hunderprozentige Tochtergesellschaft von Lufthansa Technik, will bis 2030 bis zu 160 Arbeitsplätze schaffen. Zur Vorbereitung auf den Betrieb wird noch dieses Jahr ein Schulungszentrum eröffnet, in dem neue Mitarbeiter qualifiziert werden.
Das Projekt erhält finanzielle Unterstützung von der kanadischen Regierung (5,4 Mio. Euro), der Regierung des Bundesstaats Alberta (5 Mio. Euro) und dem Opportunity Calgary Investment Fund (1,7 Mio. Euro).