Die erstmals von der Zeitung „The Straits Times“ aus Singapur am Dienstag gemeldete freiwillige Prüfung betrifft mit der 787-10 die größte Version des Dreamliners, die eigentlich keine Probleme mit den Triebwerksschaufeln mehr hätte haben sollen. Nach Kinderkrankheiten an den ersten Versionen der 787, die zu verringerter Lebensdauer der Triebwerksschaufeln geführt hatten, hatte Rolls-Royce ein aufwändiges Nachrüstprogramm begonnen und verbesserte Schaufeln eingebaut. Das Trent 100 TEN der 787-10 hatte die Verbesserungen bereits ab Werk erhalten. Die Abkürzung „TEN“ steht hier für „Thrust, Efficiency and new Technology“ (Schub, Effizienz und neue Technologie).
Die vorzeitige Rissbildung in den Triebwerksschaufeln wurde nun aber auch bei Inspektionen der 787-10 bei Singapore Airlines entdeckt, so die „Straits Times“. SIA habe die Meldung bestätigt. Die Airline habe daraufhin kurzfristige Zusatzkontrollen veranlasst, die mit einer 787-9 der SIA-Tochter Scoot am 3. April abgeschlossen würden.
Für anstehende Triebwerkswechsel seien daraufhin zwei 787-10 aus dem aktiven Bestand genommen worden, was auch vorübergehende Folgen für das durch SIA-Dreamliner bediente Streckennetz habe, etwa zwischen Singapur und Perth. SIA müsse hier nun kleinere Ersatzmuster einplanen, die nicht die volle Sitzplatzkapazität von 337 Plätzen an Bord einer 787-10 erreichten. In Zusammenarbeit mit Rolls Royce arbeite man an weiteren vorsorglichen Maßnahmen.