MTU Maintenance verzeichnete 2023 mit mehr als 1300 Shop Visits einen Rekord. Das teilte die Triebwerksinstandhaltungssparte der MTU Aero Engines am Mittwoch mit. Bei einem Shop Visit werden Triebwerke nach einer bestimmten Zahl an Betriebsstunden gründlich in der Werkstatt untersucht. Dafür werden sie vom Flügel abmontiert und zerlegt, Module werden geprüft und Verschleißteile sowie Bauteile mit begrenzter Lebensdauer ersetzt. Anschließend werden sie wieder zusammengebaut und getestet. Über sein gesamtes Leben benötigt ein Triebwerk – je nach Generation – zwischen drei und fünf Shop Visits.
MTU Maintenance profitierte nach eigenen Angaben von der gestiegenen Nachfrage nach Instandhaltungsleistungen für die Triebwerke CFM56-5B/7B (Airbus A320ceo, Boeing 737 NG; +91 Prozent) und GE90-110/115B (Boeing 777; +38 Prozent).
V2500 hat den größten Anteil
Aber auch beim Getriebefan PW1100G-JM stieg die Nachfrage um 19 Prozent, was unter anderem vom weiteren Hochlauf der EME Aero unterstützt wurde. EME Aero ist ein Gemeinschaftsunternehmen von MTU Aero Engines und Lufthansa Technik und hat seinen Sitz in Rzeszów in Polen. Dort wurden 2023 doppelt so viele Shop Visits verzeichnet wie im Vorjahr. Der Getriebefan wird zudem an den Standorten Hannover und Zhuhai in China betreut.
Das anteilsmäßig größte Triebwerksprogramm der MTU Maintenance war mit 29 Prozent aller Shop Visits das IAE V2500 (A320ceo). Auf dem zweiten Platz folgte das PW1100G-JM (A320neo) mit 23 Prozent, dahinter das CFM56 mit 15 Prozent.
Im vergangenen Jahr konnte die MTU Maintenance neue Aufträge im Gesamtwert von rund 4,6 Milliarden US-Dollar verbuchen. Knapp 87 Prozent davon entfallen auf die Triebwerksinstandhaltung, der Rest auf Triebwerksleasing und Asset Management. Den größten Anteil am Auftragseingang hatten nach Angaben der MTU Maintenance die Triebwerksprogramme V2500 und GE90-110/115B mit jeweils 28 Prozent, gefolgt vom CFM56 mit 21 Prozent am Gesamtvolumen.
