Treibstoffeinsparung dank Riblets
Erste Boeing 777 mit Haifischhaut im Liniendienst

Der mit Rippen-Folie beklebte SWISS-Zweistrahler soll nun rund ein Prozent weniger Kerosin verbrauchen.

Erste Boeing 777 mit Haifischhaut im Liniendienst
Foto: SWISS

Die Boeing 777-300ER mit der Kennung HB-JNH von SWISS ist am 14. Oktober erstmals mit der gemeinsam von Lufthansa Technik und BASF entwickelten Oberflächentechnologie AeroSHARK zu einem Passagierflug gestartet. Rumpf und Triebwerksgondeln des Flugzeugs wurden kürzlich mit rund 950 Quadratmetern Riblet-Folie ausgestattet.

Die Riblets oder Rippen ahmen die strömungseffizienten Eigenschaften der Haifischhaut nach und verringern den Reibungswiderstand des Flugzeugs. Für die Boeing 777 hat Lufthansa Technik eine Verringerung des Kraftstoffverbrauchs und der CO2-Emissionen von etwas mehr als einem Prozent prognostiziert. Die ersten Linienflüge mit der 777 sollen das Einsparpotenzial im realen Flugbetrieb nun validieren.

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Pro Flugzeug jährlich 400 Tonnen Kerosin weniger

Die AeroSHARK-Modifikation der HB-JNH begann nach Angaben von Lufthansa Technik bereits Ende August. Am 8. und 9. September seien mehrere Testflüge durchgeführt worden, mit denen nachgewiesen werden musste, dass die Folie keine negativen Auswirkungen auf die Betriebssicherheit und das Handling der Boeing 777 haben.

Sobald sich die berechneten Einsparungen im Liniendienst bestätigen, soll der flächendeckende Roll-Out bei den Erstkunden SWISS und Lufthansa Cargo beginnen. Im Rahmen turnusgemäßer Instandhaltungsliegezeiten sollen sukzessive sämtliche Boeing 777-300ER beziehungsweise 777F der beiden Airlines mit der AeroSHARK-Folie beklebt werden. Es handelt sich aktuell um elf Boeing 777 bei Lufthansa Cargo und zwölf bei SWISS. Nach Angaben von Lufthansa Technik wird diese Maßnahme den CO2-Fußabdruck der Lufthansa Group jährlich um mehr als 25.000 Tonnen verringern.

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Erscheinungsdatum 06.03.2023