Die zwei bei GKN Aerospace Schweden in Trollhättan hergestellten drehbare Rahmen wurden an den französischen Triebwerkshersteller Snecma ausgeliefert, wie der Luftfahrtzulieferer am Donnerstag mitteilte. Die Rahmen kommen bei einem Open-Rotor-Triebwerk mit Getriebefan zum Einsatz, das im EU-finanzierten Clean-Sky-SAGE2-Programms (Sustainable and Green Engines, nachhaltige und grüne Antriebe) erprobt werden soll.
Die Rahmen dienen als Nabe für die in zwei Reihen angeordneten Propeller und werden im Antriebsmodul am Ende des Triebwerks eingebaut. Insgesamt liefert GKN Aerospace bis Ende Februar 27 Einzelteile für die Drehrahmen-Module. Der Open-Rotor-Demonstrator wird anschließend im Snecma-Testzentrum in Istres endmontiert und durchläuft bis Ende des Jahres ein Testprogramm.
Sicherheitskritische Teile

"Die Herausforderung bei Design und Herstellung drehbarer Rahmen liegt darin, dass sie die geometrische Komplexität traditioneller statischer Turbinenstrukturen haben, aber weil sie rotieren und Drehmoment an die Propeller übertragen sind sie sicherheitskritische Teile mit Qualitätsanforderungen, Spannungskonzentrationen und Lastpfaden, die sich komplett von aktuellen statischen Rahmen-Designs unterscheiden", sagt Henrik Runnemalm, stellvertretender Leiter der Forschungs- und Entwicklungsabteilung bei GKN Aerospace.
Bei der Fertigung der Rahmen seien zahlreiche neue Präzisionsfertigungsverfahren zum Einsatz gekommen, darunter Schweiß- und Zerspanungstechniken sowie zerstörungsfreie Prüfmethoden.
Der Open Rotor mit Getriebefan soll im Vergleich zu Technologien des Referenzjahres 2014 20 Prozent Treibstoff und Kohlenstoffdioxid einsparen.