Die hohen Temperaturen strapzierten den Lack bei Außentemperaturen von bis zu 45 Grad Celsius, mit in Europa bisher nicht gekannter Dauer, womit langfristige Lack- und Rumpfschäden ihren Anfang nehmen könnten, so Aviator Robotics AB. Häufigeres Putzen der Flugzeuge helfe, die Rissbildung und -ausbreitung zu vermindern. "Niemand will sein Flugzeug wieder aus dem Dienst nehmen müssen, um es komplett neu zu lackieren, was das Endergebnis von Hitzeschäden sein kann", sagte Jan Brunstedt, CEO von Aviator Robotics AB. Europäische Airlines, Wartungsfirmen und Flugzeughersteller müssten sich auf die neue Temperaturlage einstellen und vorbeugen, dazu gehöre regelmäßiges Flugzeugwaschen.
Bisher brauche man dafür eine größere Mannschaft mit Ausrüstung, was das Problem noch verschärfe. Denn manuelles Waschen könne das Flugzeug durch Kollisionen mit Arbeitsbühnen noch weitergehender beschädigen. Als Lösung schlägt Brunstedt seinen halbautomatischen Waschroboter "Nordic Dino" vor, der von einer Person bedient werden könne. Dies sei kosteneffizienter und spare Zeit und Personal. Viele Airlines nähmen das Problem von Rissen und abplatzendem Lack inzwischen ernster als zuvor. "Ob abgeplatzter Lack ein Sicherheitsproblem ist, lässt sich schwer entscheiden. Manche Hersteller halten es nur für ein kosmetisches Problem. Aber unbehandelt können sich dort Dreck und Nässe festsetzen, die wiederum zu ernsteren Problemen, wie Korrosion führen könnten, eine Art Schneeballeffekt."
Der Roboter braucht für eine Boeing 737 etwa 1,5 bis 2 Stunden. Dazu werden, je nach Reinigungsmittel, etwa 1500 Liter Wasser benötigt. Cockpit, Flügseloberseiten und Leitwerk werden weiterhin manuell gereinigt. Der Roboter kostet je nach Ausführung zwischen 450.000 und 650.000 Euro, wie der Hersteller auf Anfrage der FLUG REVUE mitteilte. Besonders bei großen und stark verschmutzten Flugzeugen lohne sich der Einsatz des Roboters.