ILA zeigt breites Spektrum an unbemannten Flugsystemen

ILA 2016
Breites Spektrum an unbemannten Flugsystemen

Zuletzt aktualisiert am 12.05.2016

Unbemannte Flugsysteme (unmanned aircraft systems, UAS) sind einer der am stärksten wachsenden Bereiche der globalen Luft- und Raumfahrtindustrie. Vom 1. bis 4. Juni präsentiert die ILA 2016 diesen Zukunftsmarkt mit einer Ausstellung im Freigelände sowie einem eigenen UAS-Ausstellungsbereich in Halle 3. Insgesamt stellen rund 40 Aussteller aus zwölf Ländern Trends und neue Anwendungsfelder für UAS auf der ILA 2016 vor.

UAS-Hersteller, Forschungsinstitute und die Bundeswehr bieten an ihren Ständen einen Überblick über die neuesten Technologielösungen. Ein themenspezifisches Konferenzprogramm ergänzt das UAS-Angebot auf dem Berlin ExpoCenter Airport. In einem eigenen Vorführbereich auf dem Display 1 stellen Aussteller von kleineren UAVs ihre Geräte im Flug vor und demonstrieren die unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten.

Im zivilen Bereich zeigt die Firma Electrofluidsystems Ingenieurbüro Göksel erstmals flugfähige Nurflügel mit Plasma-Strömungskontrolle. Die neue Plasmatechnik erlaubt Flugmanöver bei hohen Anstellwinkeln und niedrigen Fluggeschwindigkeiten. Das Unternehmen Service-drone.de präsentiert den Multirotor G4, der in der Industrie, der Dokumentation und Vermessung zum Einsatz kommt.

Ihr Hybrid-Flugzeug H-AERO stellt die Firma Hybrid-airplane.com vor. Das neuartige, patentgeschützte Flugkonzept ermöglicht lange, nachhaltige Einsätze auf den Gebieten der luftgestützten Forschung, Aufklärung, Kommunikation und Lagebilderstellung. Die Firma RITEX entwickelt in einem Projekt ein unbemanntes Flugsystem, das bei verschiedenen Überwachungsaufgaben eingesetzt werden kann. In der zweiten Phase wird ein unbemanntes System entwickelt, das in der Lage sein wird, Pakete bis zu drei Kilo mit einer geplanten Reichweite von fünf Kilometern zu befördern. Die polnische Firma Trigger wird mit Easy Map UAV, einem professionellenSystem zur Luftbildmessung, vertreten sein. 

Militärische Aufklärung mit unbemannten Luftfahrzeugen

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt zeigt seinen 2012 in Dienst gestellten unbemannten Forschungshubschrauber superARTIS und informiert über Flugmissionen. Das Projekt Sagitta wird geführt vom Luftfahrzeughersteller Airbus Defense & Space und hat sich zum Ziel gesetzt, einen Beitrag im zivilen wie auch militärischen Bereich zur Weiterentwicklung der Technologie unbemannter Luftfahrzeuge zu leisten. Hierfür arbeiten Doktoranden an unterschiedlichen Forschungseinrichtungen an relevanten Fragestellungen. Eingebunden sind dabei die Technische Universität München, die Universität der Bundeswehr München, die Technische Hochschule Ingolstadt, die Technische Universität Chemnitz, Airbus Group Innovations sowie das DLR. Das vom DLR-Raumfahrtmanagement gemeinsam mit dem Freistaat Bayern geförderte Verbundprojekt „Valles Marineris Explorer" - bestehend aus Forschern der TU Braunschweig, des DLR-Instituts für Kommunikation und Navigation sowie der TU München - soll in Simulationen und praktischen Versuchen auf der Erde Navigationslösungen finden, mit denen ein solcher Schwarm in tiefen Kratern und Schluchten fremder Planeten nach Leben suchen kann.

Im militärischen Spektrum ist die Bundeswehr mit mehreren UAVs für die Aufklärung vertreten. Der 4-Rotor-Hubschrauber MIKADO mit Elektroantrieb liefert in Echtzeit detaillierte Aufklärungsbilder. LUNA übermittelt als programm- beziehungsweise ferngesteuertes Aufklärungssystem Video-, Infrarotfilme und Standbilder in Echtzeit vom jeweiligen Einsatzgebiet. Das Kleinfluggerät für Zielortung (KZO) gewährleistet luftgestützte Aufklärung. Die Aufklärungsdrohne ALADIN dient der Ziel-, Wirkungs- und Lageaufklärung bei Tag und Nacht. 

Die US Air Force bringt die MQ-9 Reaper zur ILA, eine Drohne des US-amerikanischen Herstellers General Atomics zur Luftnahunterstützung. Airbus ist mit einem KZO (Kleinfluggerät Zielortung) Mock-up vertreten sowie der Heron TP, ausgelegt für mittlere Flughöhen und lange Flugzeiten (Medium Altitude - Long Endurance). Die Firma ESG stellt im Freigelände ein mobiles Drohnenabwehrsystem vor. Seit 2015 bietet die ESG mit renommierten Partnern eine Lösung zur Entdeckung, Identifizierung und Abwehr von Gefahren durch Mikrodrohnen an.