Ob Falklandkrieg oder Nordirland, Bosnien, Kosovo, Irak, Afghanistan oder Sierra Leone: Wo Großbritanniens Streitkräfte in den vergangenen vier Jahrzehnten auch auftauchten, der Chinook war immer mit dabei. Seit 40 Jahren bildet die Boeing H-47 das Rückgrat der britischen Transporthubschrauberflotte. Unermüdlich transportieren die 60 Chinooks der Royal Air Force (RAF) schwere Lasten in entlegene Gebiete, sammeln Verwundete von den Schlachtfeldern und stehen auch für Hilfs- und Katastropheneinsätze in aller Welt bereit.

Drei von vier versenkt
Seit am 22. November 1980 die erste H-47 auf dem RAF-Stützpunkt Odiham eintraf, hat sich der Schwerlast-Heli mit dem Tandemrotor an allen Fronten dutzendfach bewährt. Dabei stand die Feuertaufe der Chinook auf den Falklands 1982 unter keinem guten Stern: Von den vier gegen Argentinien eingesetzten Exemplaren gingen drei an Bord des Handelsschiffes SS Atlantic Conveyor verloren, als dieses am 25. Mai 1982 von zwei argentinischen Exocet-Raketen versenkt wurde. Die einzige überlebende H-47 auf britischer Seite, die "Bravo November", steht indes auch 38 Jahre später noch immer im Dienst.

Retter in der Not
Wie zahlreiche ihrer Schwestern avancierte sie 1991 im Golfkrieg zu einem unverzichtbaren Transportinstrument für die britischen Truppen. Später flog sie Afghanistan, wo sie 2010 bei einem Evakuierungsflug mit verwundeten Soldaten unter starken Taliban-Beschuss geriet und mehrfach getroffen wurde. Trotzdem gelang es dem Piloten Flight Lieutenant Fortune – Nomen est Omen -, den beschädigten Hubschrauber in sicherem Gebiet zu landen.

Mit dem Chinook in die Zukunft
Es sind Geschichten wie diese, die in Großbritannien den besonderen Ruf der Chinook als Retter in der Not geprägt und gefestigt haben. Auch 40 Jahre nach der Ankunft der ersten H-47 zählt die Royal Air Force deshalb ungebrochen auf die Leistung ihres Lastenesels. Mit regelmäßigen Upgrades und Modernisierungsprogrammen halten die Briten ihre Chinooks fit, und so wird der unverwechselbare Sound des Tandem-Helis auch in den kommenden Jahrzehnten auf der Insel ein vertrautes Geräusch bleiben.